Der französische Apotheker und Psychotherapeuth (1857 - 1926) war seiner Zeit weit voraus. In zahlreichen Büchern schrieb er seine Erfahrungen nieder, die er mit der Autosuggestion bei seinen Patienten gemacht hatte. Coué war während seiner Arbeit auf dieses Phänomen gestoßen, das Heilungsprozesse beschleunigt. Jeder kennt das: Der Schlaf wird sehnsüchtig herbeigesehnt, doch er stellt sich nicht ein. Sobald der Einzelne sich darauf willentlich konzentriert, wird er eine … mehrschlaflose Nacht verbringen. Negative Affirmationen wie: Wenn mir das bloß nicht mehr passiert. Im Hinblick auf eine Krise wird genau die Befürchtung eintreten. Coué ging sogar davon aus, dass bestimmte Leiden nur psychosomatisch bedingt sind und es in diesen Fällen zu den so genannten Wunderheilungen kommt. Nicht der Wille des Menschen steuert ihn sondern die Vorstellungskraft. Bei einem Kampf zwischen Wille und Vorstellung wird die Vorstellung siegen. Wer kennt nicht die Situation, dass einem ein Name partout nicht einfallen will. In Gedanken erscheint die Entschuldigung: Ich habe ihn vergessen. Kaum gibt der Suchende das Grübeln mit den Worten: Ach, er wird mir schon wieder einfallen, auf, tritt er ins Gedächtnis. Es ist besser, sich immer zu sagen, dass einem etwas gelingt. Das Unterbewusstsein wird somit auf Erfolg getrimmt. Coué geht es in seinem Buch vordergründig um eine stabile Gesundheit auf Grund einer stabilen Psyche. Seine Übungen zu einem glücklicheren und gesunden Leben mögen für rationale Menschen wundersam wirken, sind aber sicher nicht zu unterschätzen. Wer Schmerzen hat, dem rät der Autor sanft über die schmerzende Stelle zu streichen und sich ohne Pause zu sagen: Es geht vorüber, es geht vorüber. Eine andere Autosuggestion soll die Gesundheit fördern und vor Leiden bewahren. Jeden Morgen und jeden Abend soll folgender Satz aufgesagt werden: Es geht mir mit jedem Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser. Coués Suggestionen sind sicher nicht leicht realisierbar, aber sicher einen Versuch wert. --Corinna S. Heyn weniger