"Mördare utan ansikte." Ein Angesicht war schon im ersten Wallander-Fall aus dem Jahr 1992 auszumachen, in dem ein Bauernehepaar grässlich ermordet aufgefunden wird. Wie in fast allen Romanen des schwedischen Erfolgsautors Mankell, dient auch hier die Folie der Krimihandlung dazu, das hässliche Antlitz der (schwedischen) Gesellschaft zu entlarven. "Ausländer, Ausländer!" Die letzten gestammelten Worte der alten Bäuerin, bevor sie ihr Leben aushauchte, brachten den Stein … mehrins Rollen. Bald sollte Kommissar Kurt Wallander seine Landsleute in ihrem Hass kaum mehr wieder erkennen. Wie in früheren Fällen, gibt auch hier Heinz Kloss den knarzigen, weltmüden Wallander, dessen gescheiterte Ehe und der abgerissene Kontakt zur Tochter Linda ihn beständig an der Sinnfrage des Seins entlangschrammen lässt. Auch Boulevard-Urgestein Friedrich Schönfelder ist als Sprecher jedesmal erneut eine Offenbarung. Nicht lumpen ließ man sich in der Abteilung Soundeffekte und Musik. Zu den (manchmal etwas zu opulenten) Klängen des Filmorchesters Halensee, in dem sogar eine singende Säge als Uralt-Horrorfolterinstrument reüssiert, blitzt und donnert es, was der schwedisch-schwüle Sommer hergibt. Licht aus! Spot an! Wallander at his best! --Ravi Unger Hörspiel; 2 CDs im Schuber; Gesamtlaufzeit ca. 96 min. weniger