Als Helloween nach ihrem Erfolgsalbum Keeper Of The Seven Keys II (1988) zwischen zwei Plattenfirmen gerieten und dadurch letztlich eine 4-jährige Zwangspause einlegen mussten, kam ihnen aus unerfindlichen Gründen der stilistische rote Faden abhanden, der die Band zur erfolgreichsten deutschen Metal-Band der späten 80er-Jahre gemacht hatte. Ihr Comeback-Album Pink Bubbles Go Ape (1992) klang seltsam orientierungslos, und auch Chameleon (1993) ist weder Fisch noch … mehrFleisch. Manchmal blitzen die alten Speed Metal-Trademarks noch auf, manchmal wird schön hart gerifft, aber größtenteils verstricken sich die Hanseaten in einem unangenehm glatt polierten, auf Mainstream-Tauglichkeit getrimmten Wirrwarr, das nur selten überzeugen kann. Dass die Herren Weikath & Co. auch zahlreiche interessante Experimente auf der Scheibe untergebracht haben, spricht für die Band, allerdings gelingen die Tüfteleien leider nur in den seltensten Fällen. Die frühen Helloween-Alben sind eine ganze Klasse besser, und auch spätere Scheiben wie Master Of The Rings und The Time Of The Oath kann man weitaus unbedenklicher weiterempfehlen. --Michael Rensen weniger