Für viele Freunde der organisch-handgemachten Rockmusik war die Wiederauferstehungsscheibe Streetlight (2002) von Mother Tongue fast so etwas wie eine Erlösung, entsprechend hoch sind die Erwartungen, die an den Nachfolger Ghost Note gestellt werden. Die Geister, die sich Mother Tongue riefen, haben sie ins Studio begleitet und dort ganz kräftig beim Songwriting mitgemischt. Schon der Opener "Darkside" prügelt uns ein Metal-Riff erster Klasse ins Hirn, bevor es … mehrabrupt in den MT-typischen Groove einbiegt und ein glückliches Lächeln hervorruft. Als weitere Geist-Erscheinungen muss man sich ebenso auf die Red Hot Chili Peppers wie auf Hawkwind gefasst machen. Mal denkt man an Pothead bei "Alien", mal an die Eagles oder an die Turing Brakes ("Missing"), Kyuss und Pink Floyd treffen sich mit den Doors bei "Night Time" -- und doch hat man es immer klar und eindeutig mit Mother Tongue zu tun, deren Trademarks alles überdachen und homogen zusammenfügen. Das Brummen und Knarzen von Röhren-Verstärkern, das Wabern fast antiker Effekt-Geräte wird zum Zement von Gitarrenwänden, wunderbare Gesangslinien und verstärkt zweistimmige Backing-Vocals ziehen den Hörer in den Bann. Wenn sie wollen und es Sinn macht, spielen Mother Tongue ihre Riffs tight, wenn sie jammen, dann ist es eine Lust, den Gitarristen bei ihrer Arbeit zuzuhören. Die Produktion ist offen und ohne Effekthascherei, aber stets mit viel Luft für Ecken und Kanten. Mit Ghost Note haben uns Mother Tongue die große Hoffnung gegeben, dass sie diesmal eine Weile bei uns bleiben und sich noch zu steigern wissen. --Wolfram Denzer weniger
CD 1
01 - Dark Side Baby
02 - Coming Home
03 - Alien
04 - The Void… mehr
05 - That Man
06 - The Storm
07 - Missing
08 - Helicopter Moon
09 - Sad Song
10 - In The Night Time weniger