Egal, was The Nits aus Holland veröffentlichen, bei ihrer Musik hält die Zeit inne, ohne dass die Musik stehen bleibt. Inzwischen sind von der Originalbesetzung nur noch Henk Hofstede, Gesang und Keyboards, und Rob Kloet, Perkussions dabei -- aber sie sind schon lange das holländische Pendant zum Songschreiber-Team der Beatles Lennon/McCartney. Gar nicht so weit hergeholt, weil Nits selbst in den oftmals verfremdeten Passagen ihrer Songs die Qualitäten der Fab Four … mehrauferstehen lassen. Auf Wool zelebrieren sie ihre Verweigerung an Trends und Moden mit einer überdehnten Langsamkeit der Zeit in einem schwebenden Niemandsland der Popmusik, wo "Momo" nicht nur alle Uhren, sondern auch sämtliche Chart-Rezepte außer Kraft setzt. Märchenhafte Spinnereien sind eine Spezialität der Niederländer, sei es nun die superlangsame Ballade "Walking With Maria" zu einer verloren klingenden Trompete, fast lautlose Flüsterchöre auf "26 A (Clouds In The Sky)" und viele, viele Geigen. Auf "Seven Green Parrots" zwitschern Vögel in eine Voliere das sanfte Lied der Freiheit, die Sazon beschwört auf "Crime & Punishment" osteuropäische Melancholie. Prince-Chöre verleihen "The Wind, The Rain" erotisches Flair, und die einzige Up-Tempo-Nummer "Frog" hüpft mit skurrilem Text über grüne, blaue und rote Männchen im tanzverdächtigen Big Band-Sound via Disco. Mit den nitstypischen, akzentuierten Pausen ist Wool wieder ein zeitloses Album und bis zum nächsten von Nits garantiert das schönste! --Ingeborg Schober weniger
CD 1
01 - Ivory Boy
02 - Walking With Maria
03 - 26 A (Clounds In The Sky)
04 - The DarlingStone… mehr
05 - Seven Green Parrots
06 - Crime & Punishment
07 - Angel Of Happy Hour
08 - The Wind, The Rain
09 - Jazz Bon Temps
10 - Swimming
11 - The Strawberry Girl
12 - Frog weniger