Den Waldgeistern ist es gelungen, die Welt vor dem ewigen Winter zu retten. Gemeinsam mit dem Felsenvolk haben sie die Vokker in die Flucht geschlagen, und auf der Felsenburg herrscht wieder Frieden. Doch dann geschieht das Unfassbare: Kirgit, die Frau des Vogelmannes stirbt, und am nächsten Tag sagt der gefiederte Seher eine große Katastrophe voraus. Häuptling Noj ruft sein Volk zusammen und verlässt mit ihm die Felsenburg, um sich auf die Suche nach einer neuen … mehrBestimmung zu begeben. Mit diesen tragischen Ereignissen endete Die Tränen des Drachen , der erste Band der Nordland-Saga des Norwegers Andreas Bull-Hansen. Brans Reise nimmt den Handlungsfaden auf und schildert, wie das Felsenvolk unter großen Entbehrungen ans Meer gelangt und sich dort niederlässt. Schon bald jedoch stirbt der alte Häuptling, und sein Nachfolger, der junge Bran, hat eine Vision: Er will sein Volk über das Meer führen, am Blutsund vorbei nach Süden, den tuurischen Gewässern zu. Nach anfänglichem Widerstand bauen die Männer schwere Boote, laden ihre Familien und ihre Habseligkeiten ein, und eine abenteuerliche Reise beginnt. Die Nordland-Saga ist ein Juwel unter den modernen Fantasy-Serien: Gleichermaßen einfühlsam und mit großem erzählerischen Atem erzählt sie vom Schicksal eines Volkes, das sich seiner Heimat beraubt sieht und in fremden Regionen überleben muss. War der erste Band noch ebenso verspielt wie düster realistisch, rückt im vorliegenden Band der Überlebenskampf des Felsenvolkes ins Zentrum der Geschichte. Die Gemeinschaft um den jungen Häuptling wächst uns schon auf den ersten Seiten ans Herz, und mit angehaltenem Atem beobachten wir, wie sie von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste geraten. In seiner Heimat kam Andreas Bull-Hansen zu Bestsellerehren. Seine ausgesprochen spannenden und mit Liebe zum Detail erzählten Romane hätten einen solchen Erfolg auch im deutschsprachigen Raum verdient. --Hannes Riffel weniger