Sechs Menschen treffen sich, um gemeinsam die Romane von Jane Austen zu lesen. Sechs Menschen -- das sind in diesem Falle fünf Frauen und ein Mann. Die Tatsache, dass ein Mann Jane Austen liest, ist für den Rest des Literaturclubs durchaus ungewöhnlich, und so wird Grigg zunächst etwas misstrauisch beäugt. Doch Grigg wird sich bewähren, sogar mehr, als die Damen gedacht hätten. In den sechs Kapiteln von Karen Joy Fowlers Roman Der Jane Austen Club werden … mehrnacheinander die sechs Romane der Jane Austen im Literaturclub besprochen. Dabei richtet sich das Augenmerk auf jeweils ein Mitglied des Clubs. So erfährt der Leser von den Lebens- und Liebesgeschichten der Protagonisten, die ihr Echo im Werk Austens erfahren. Jocelyn, die Emma der Gruppe, versucht mit allen Mitteln, für ein erfülltes Liebesleben ihrer Freundinnen zu sorgen und bleibt dabei zunächst selbst auf der Strecke. Jedoch ähnlich wie bei Jane Austen wird sich auch hier alles zum Guten wenden. Die Mutter einer der Frauen stirbt, ein Kind gerät in Gefahr -- alles Motive die auch bei Austen zu finden sind. Auch die Clubmitglieder sind sich dieser Parallelen bewusst, und obwohl jedes von ihnen seine eigene Jane Austen hat, befragen sie doch am Ende augenzwinkernd gemeinsam das selbst gebastelte Austen-Orakel. Karen Joy Fowler beschreibt mittels des literarischen Exkurses über Austen die unterschiedlichen Spielarten der Frauenfreundschaften ebenso wie die der Liebe. Für Kenner und Freunde der Romane von Jane Austen ist dieses Buch eine Fundgrube von Anspielungen und Querverweisen. Vielleicht findet der Leser seine Jane Austen in einer der Interpretationen der Autorin wieder oder kann der ihrigen noch etwas hinzufügen. In jedem Fall ist dieser Roman die gehobene Variante der literarischen Spielwiese. weniger