Gregor Hamdorf, 34, erfolgreicher Journalist bei einem Hamburger Wochenmagazin (das nicht genannt wird, dreimal dürfen wir raten), ist Single. Und das gefällt ihm: Er kann in der Jogginghose bis nachts um drei vor dem Fernseher sitzen, sich den Strongest-Truckdriver-of-the-World-Contest auf DSF anschauen, Bier dabei trinken und auch sonst tun und lassen, was ihm gefällt. Er kann sich nicht einmal über einen Mangel an Sex beklagen, ganz im Gegenteil: In der Redaktion … mehrgibt es kaum eine Mitarbeiterin (von den Praktikantinnen ganz zu schweigen), die nicht schon einmal das Vergnügen hatte. Und doch: Irgendetwas fehlt. Und eines Abends -- das charmante, vierundzwanzigjährige, äußerst appetitliche Sahnestückchen Lucy, die schon ganz bereitwillig an seiner Angel hing, hatte ihm gerade eröffnet, dass ihr großes Vorbild Sabine Christiansen sei -- beschließt Gregor, dass es so nicht weitergehen könne. Und er legt einen Schwur ab: "Die nächste Frau, mit der du ins Bett gehst, wirst du heiraten." Gemeinsam mit seiner Kollegin und besten Rein-Platonisch-Freundin Konstanze macht Gregor sich auf die Suche nach der Frau fürs Leben. Das gestaltet sich zu seinem großen Erstaunen doch recht schwierig; auch die große Aufmacher-Reportage "Singles -- wie sie leben, wie sie lieben, wie sie leiden", die Gregor und Konstanze für die nächste Nummer des Magazins zu recherchieren und zu schreiben haben, hilft wenig. Was tun? Die selbst auferlegte Enthaltsamkeit beginnt Gregor langsam zu schaffen zu machen. Die Frau fürs Leben ist ein ausgesprochen vergnüglicher und intelligenter Unterhaltungsroman, der die Lebens- und Liebesmüh der heutigen Singles aus Männersicht ins Visier (und aufs Korn) nimmt. Die eine oder andere Plattitüde schmälert das Vergnügen zwar etwas und das Ende ist reichlich vorhersehbar, aber Sätze wie "Frauen müssen vor ihrer Geburt eine Liste ausfüllen, auf der sie ihre zukünftigen Komplexe ankreuzen. Und wie es halt so ist: Bevor man ihnen erklärt hat, wie es funktioniert, haben sie schon alle Kästchen angestrichen", machen diese kleinen Schwächen mehr als wett. --Christoph Nettersheim weniger