Wir befinden uns in Afrika, ungefähr vor 200.000 Jahren. Die Menschheit, wie wir sie heute kennen, gibt es noch nicht. Die Menschen stehen auf vielen, sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen: manche sprechen, andere nicht; manche beherrschen das Feuer, andere nicht. Unserer Reise in die Vergangenheit führt uns zu einem Stamm, der sein ursprüngliches Jagdrevier verlassen muss. Die Gruppe ist nicht groß, aber ihre Mitglieder sind klug und können sich verständigen. … mehrMöglicherweise gehört ihnen die Zukunft. Die Gegenwart birgt allerdings Gefahren. Sechs Kinder sind bei einem Angriff vom Stamm getrennt worden und müssen sich alleine durchschlagen. Ihre Abenteuer werden aus der Sicht von vier dieser Kinder geschildert. Der vorliegende Band enthält die Erzählungen von Suth und Noli, ein zweiter enthält die Erinnerungen von Ko und Mana . Gemeinsam müssen sie sich mit einer Welt auseinandersetzen, die sie nur ansatzweise verstehen und die es selten gut mit ihnen meint: Krokodile, Löwen und Menschen haben es auf sie abgesehen, Erdbeben und Vulkane und andere Naturkatastrophen drohen überall. Und Noli, die Seherin der Gruppe, stellt sich verzweifelt die Frage nach der Natur der Götter. Die Kinder des Mondfalken ist ein kleines Meisterwerk der fantastischen Jugendliteratur. Nicht nur die ferne, fremde Zeit wird vor unseren Augen lebendig, auch die sechs Kinder -- und vor allem die vier, aus deren Sicht erzählt wird -- werden zu Begleitern, um deren Schicksal wir bangen. Zwischen die einzelnen Kapitel hat Peter Dickinson "Ursagen" gesetzt, die mögliche Antworten auf die Frage geben, "wie wir entstanden sind, warum geschieht, was geschieht, und ob es nicht ein weises, mächtiges und uns fremdes Wesen gibt, das die Welt einmal erschaffen hat", in den Worten des Autors. Wer nach Fantasy abseits ausgetretener Pfade sucht, sollte sich die beiden Bände keinesfalls entgehen lassen (die im Übrigen auf Englisch unter dem Titel The Kin als Sammelband erhältlich sind). --Hannes Riffel weniger