Auch wenn wir es im Alltag meist ganz weit von uns schieben: Der Tod ist unser ständiger Begleiter. Alte Menschen sterben "natürlich", jüngere werden "aus dem Leben gerissen", selbst Kinder werden uns vom Tod genommen. Die Schweizer Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross hat sich über Jahrzehnte dem Phänomen des Sterbens gewidmet, insbesondere dem individuellen und gesellschaftlichen Umgang damit. Kübler-Ross hat dazu Bahnbrechendes geleistet, wie "Ein Lesebuch über das … mehrLeben und den Tod" eindrucksvoll unterstreicht. Der Tod im Abstellraum Noch vor wenigen Jahrzehnten war es in den Krankenhäusern durchaus üblich, dass Sterbende in Flure, Badezimmer oder Abstellräume geschoben wurden, bis es vorüber war. Welch tiefe und erschütternde Symbolik. Im Jahr 1969 veröffentlichte Elisabeth Kübler-Ross ihr Standardwerk "On Death and Dying" (deutsch: "Interviews mit Sterbenden"). Für dieses Buch hatte sie mit mehr als 200 Sterbenden in US-Hospitälern Interviews geführt. Ihrem Mut als Wissenschaftlerin und ihrer tiefen emotionalen Anteilnahme ist es zu verdanken, dass im Umgang mit Todkranken ein Kulturwandel in Gang gesetzt wurde. Auf ihre Initiative hin wurden in den USA die ersten Hospize eingerichtet, in denen Sterbende bis zu ihrem Tod liebevoll gepflegt werden. Eine Bewegung, die sich weltweit ausbreitete und bis heute einen humanistischen Meilenstein darstellt. Sterben ist nur ein Umziehen ... ... in ein schöneres Haus - so lautet ein berühmtes Zitat von Elisabeth Kübler-Ross. Es ist unzweifelhaft das Verdienst der amerikanisch-schweizerischen Sterbeforscherin, dass sich nicht nur der gesellschaftliche Umgang mit dem Tod geändert hat, sondern auch der individuelle Blick auf Sterben und Tod. Mehr und mehr war Elisabeth Kübler-Ross - auch im Verlauf ihres eigenen Sterbeprozesses - davon überzeugt, dass wir weder das Sterben, noch den Tod fürchten müssten ... weniger