Norbert Krabbe aus Wanne ist ein Glückspilz. Im Preisausschreiben hat er einen waschechten norwegischen Fjord gewonnen. Also macht er sich gemeinsam mit seiner Tochter Ute auf die Reise, um seinen Gewinn zu sehen. Dumm nur, dass er kein Geld hat, um die Fahrt zu finanzieren. Und dumm auch, dass er zur gleichen Zeit in einer Lotterie 500.000 Euro gewinnt, die er aber persönlich in Deutschland abholen muss. Als heftet sich Norberts Frau Birgit auf die Fersen ihres Mannes, … mehrum ihn zurückzuholen. Was Familie Krabbe dabei auf der Reise mit verrückten Landsleuten, verführerischen (oder nackten) Norwegern und mit dem unvergleichlichen Horst Schlämmer passiert, ist äußerst vergnüglich zu lesen. Normalerweise laufen Publikationsgeschichten anders. Normalerweise steht am Anfang der Roman, der dann bei besonderem Erfolg und heute teils schon parallel zu einem Hörbuch verarbeitet wird. Und wenn der Erfolg zum Bestseller reicht, dann kommt am Ende noch die Verfilmung als Krönung hinzu. Bei Ein Mann, ein Fjord von Hans Peter Kerkeling, Angelina Maccarone und Angelo Colagrossi war das anders. Hier stand das Hörbuch am Anfang. Dann folgte der Film. Und am Ende kam das Buch. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass die Autoren ebenso wie bei Amore und son Quatsch, bei dem noch Elke Müller mitarbeitete bereits fürs Hörbuch als literarische Darstellungsart das Drehbuch gewählt haben. An die Dialoge und die kurzen Regienanweisungen im Fließtext muss man sich als Leser von Ein Mann, ein Fjord erst einmal gewöhnen. Aber dann entstehen gerade durch die außergewöhnliche Form Bilder im Kopf, die äußerst witzig sind. Und schmunzeln muss man bei Ein Mann, ein Fjord ohnehin ein ums andere Mal. - Stefan Kellerer weniger