Er ist bucklig, ein Pferdeknecht,
kann nicht lesen und schreiben.
Nie hat er an einer Wahl teilgenommen,
denn kein Beamter
schaute je in seinen Stall, um ihn… mehr
ins Wählerverzeichnjs einzutragen.
Aber er spricht mit den
Pferden und sie mit ihm. An
langen Winterabenden erzählt
er ihre Geschichten den Kindern: Cakir.
Wie kann man dieses Leben
beschreiben, das in Worten nicht
zu fassen ist? Ferit Edgü blättert
im Famiienalbum und findet in
den Bildern seiner eigenen
Jugend die Erinnerungen an
Cakir, der jahraus jahrein im
Pferdestall schlief und mit uner-
schütterlicher Selbstverständlichkeit
von der Welt seines Stalls
und des Gartens erfüllt war. Es
entsteht das Bild eines Menschen,
der die Kindheit mit Wärme
und Träumen füllte.
Aber Istanbul hat auch ganz
andere Seiten: Für Jugendliche
unter Drogenhändlern und mörderischen Straßenbanden gibt es
kein Entkommen. Im zweiten
Teil seines Romans verknüpft
Edgü seine Spurensuche mit
einem Drama unter Halbwüchsigen,
das in einer Kette von
Morden endet. weniger