Turbulent, schlagfertig und ausgesprochen temporeich: die Welt, in der sich die 24jährige Charlie bewegt ist wie ein Spiegel aktueller Szene. In einem 7stöckigen Edel-Fitness-Center avanciert sie zur Managerin und hat ihre liebe Not, alles unter einen Hut zu bringen, denn, klar, Liebe ist da natürlich auch noch mit im Spiel. Und das gleich zweifach: Charlies Vater, gebürtiger Grieche, will seine Tochter nach alter Tradition verheiraten, gegen das höchste Gebot … mehrverschachern, wie seine Tochter verächtlich meint. Doktor Dino hin oder her, ob er aber gegen Karl ankommt, diesen so plötzlich auftauchenden Schönling, der auffälliges Interesse an Charlie zeigt? ...ich zwinge mich, mir nicht auszumalen, wie er wohl unterhalb der Taille gebaut ist, wenn Sie verstehen, was ich meine. Natürlich versteht man das, fühlt mit, leidet mit und wird förmlich hineingerissen in eine aufregende und prickelnde Geschichte, die von allem etwas hat: Glamour, Promis, knackige Tänzer und tiefe Dekolletés, Konkurrenz und Klatsch, Intrigen und Tratsch. Erotisches Knistern nicht zu vergessen. Mit der jungen Charlie kriegt das Buch seinen kessen Charme und die freche Note. Sie habe Ähnlichkeit mit Victoria Beckham, sagt ihr Chef, bis auf die Nase. Und mit Angelina, nur ohne dicke Lippen. Stolz ist sie auf ihre Beförderung, obgleich das mittlere Chaos ausbricht. Im Foyer ging es heute schlimmer zu als in Bagdad seit Kriegsende, sogar schlimmer als bei einem Konzert der Sex Pistols. Ein Wirbelwind zwischen Job, Elternhaus und dem Weg ins eigene Leben. Maria Beaumont, in London lebende Autorin und selbst Kind griechischer Einwanderer lässt sympathisch alte Traditionen in die coole und lässige Welt zwischen Stars und Sternchen einfließen. Das heißt nicht, dass der 425 Seiten starke Roman zu einem gesellschaftskritischen Epos ausufert, mitnichten. Anspruchslose Unterhaltung ist angesagt, die aber pur und absolut peppig, fetzige Dialoge dominieren, die Ich- Erzählerin Charlie nimmt kein Blatt vor den Mund. Und alles, auch Papas Ansichten in gebrochenem Deutsch, darf man denn auch nicht immer ernst nehmen. Okay, ich halte sie fest, Sie machen Sie zu eine Ehefrau. Sie ignorieren ihre Geschrei. Sie schreit, weil ist glücklich. Und außerdem kommt s ja doch anders als gedacht! --Barbara Wegmann weniger