Freiheit statt Kapitalismus ist der Titel einer Monographie der Politikerin Sahra Wagenknecht (Die Linke), die im Mai 2011 im Eichborn-Verlag veröffentlicht wurde. 2012 erschien eine erweiterte und überarbeitete Neuausgabe des Werkes unter dem Titel Freiheit statt Kapitalismus: Über vergessene Ideale, die Eurokrise und unsere Zukunft beim Campus-Verlag. Sie räumt der Euro-Krise, ihren Folgeerscheinungen und der Frage ihrer Überwindung einen größeren Raum ein.
Wagenknecht … mehranalysiert die Wirtschaftspolitik Deutschlands zur Zeit der Eurokrise und kritisiert sie auf der Basis des Ordoliberalismus, auf den sich die Bundesrepublik Deutschland entsprechend ihrem ursprünglichen Selbstverständnis und ihrer Verfassung festgelegt hatte. Wagenknecht zufolge wird im Gegensatz zum ursprünglichen sozialstaatlich regulierten Wirtschaftsmodell der gegenwärtige Kapitalismus künftig den versprochenen „Wohlstand für Alle“ nicht mehr realisieren können. Dieser Finanzkapitalismus angelsächsischer Prägung löse keine Investitionsanreize mehr aus, die einen Konjunkturaufschwung bewirken und so die Finanz- und Schuldenkrise bewältigen könnten.
Sie schlägt als Lösung eine wirtschaftspolitische Umorientierung vor. Die soziale Marktwirtschaft soll erneuert und vollendet werden. Ihre Modellvorstellung bezeichnet Wagenknecht auch als „kreativen Sozialismus“, da es ihr nicht um bloße Wiederherstellung des Vergangenen, sondern um eine auch Neues wagende Antwort auf die Entwicklung der Moderne geht.
Der Titel „Freiheit statt Kapitalismus“ spielt auf den im Bundestagswahlkampf 1976 bekannt gewordenen Slogan „Freiheit statt Sozialismus“ der CDU an, um deutlich zu machen, dass wirtschaftliche und politische Freiheit nicht nur durch staatliche Überkontrolle (Planwirtschaft) gefährdet sind, sondern auch durch das entgegengesetzte Extrem, die Anarchie der regellosen Marktwirtschaft. weniger