Witzig und frech, traurig und tröstend zugleich offenbart die Wiener Schriftstellerin Verena Stauffer, *1978, in ihren Aufzeichnungen ein Ich als Zentrum in einer Zeit, in der die Sehnsucht nach Berührung wächst. Ein Protokoll des „Wahnsinns, der jetzt all die Fehler in der gesamten Anlage der Gesellschaft offenbar macht“ und ein Zeugnis, wie Poesie und Fantasie retten können.
die zwischen Realität und Traum oszillierenden Aufzeichnungen Verena Stauffers beginnen im … mehrNovember 2020 in Wien, doch folgen sie nur scheinbar ihrer äusseren Chronologie. Immer mehr emanzipiert sich der Text, führt zu einer tieferen Ebene in ein fantastisches Uhrwerk, dessen Zeiger stillstehen: Wir begleiten die Erzählerin auf Spaziergänge durch den menschenleeren Prater und flanieren mit ihr durch die nächtliche, gesperrte Stadt, genaue Beobachtungen wechseln sich ab mit kleinen scharfen Sequenzen und lyrischen Passagen. weniger