Kinderjoghurt, Kinderwurst, Kinderkäse, Kinderriegel, Kinderlimo -- das Angebot ist ebenso umfangreich wie überflüssig. Das meinen zumindest Monika Cremer und Silvia Faller. Sie raten zum Umweg um Supermarktregale mit Spezialzubereitungen und empfehlen statt dessen, Kinder am Ende des ersten Lebensjahres an eine ausgewogene Familienkost zu gewöhnen. Die einfache Grundregel für eine gesunde Ernährung: viel trinken, reichlich Obst, Gemüse und Getreide essen, weniger … mehrtierische Lebensmittel und noch weniger fett- und zuckerhaltige Speisen. "Auf das opitmale Mischungsverhältnis kommt es an", so die beiden Ökotrophologinnen, die in der Ernährungsberatung tätig sind. Sie teilen Lebensmittel mit ähnlichem Nährstoffgehalt in Gruppen ein und geben an, welche Mengen zwei- bis dreijährige und vier- bis sechsjährige Kinder verzehren sollten. Leicht nachvollziehbare Orientierungsregeln machen das Hantieren mit Nährwerttabellen und Taschenrechner überflüssig. Doch was tun, wenn sich die Theorie kaum in die Praxis umsetzen lässt, weil der Nachwuchs etwa bei Gemüse konsequent streikt? Die Kleinen vielleicht einmal an der Zubereitung beteiligen oder sie mit verbundenen Augen raten lassen, ob sie gerade auf eine rote, grüne oder gelbe Paprika beißen? Monika Cremer und Silvia Faller haben Tipps gesammelt, die Eltern helfen, den Geschmackshorizont ihrer Kinder spielerisch zu erweitern. Generell probieren Kinder Unbekanntes eher, wenn eine Bezugsperson mit ihnen zusammen isst -- einer von vielen Aspekten, der den Autorinnen zufolge für mindestens eine gemeinsame Familienmahlzeit am Tag spricht. Angesichts der meist ausgeprägten Vorliebe für Fast Food und Süßigkeiten raten sie vom kategorischen Nein ab, denn Verbote steigern nur die Attraktivität. Vielmehr komme es auf einen verantwortungsbewussten Umgang an. Der von Dr. med. Günter Gerhardt herausgegebene Ratgeber der Reihe Gesundheit aktiv ist ansprechend gestaltet und gut strukturiert. Im Service-Teil finden sich neben Checklisten und Informationen Ideen für den Speiseplan sowie Adressen von Beratungsstellen. --Judith Kunz weniger