Wer mit Menschen zu tun hat, hat automatisch auch mit Problemen zu tun. Ob im Berufsleben oder in der Familie, jeder wurde schon mit den Sorgen anderer konfrontiert. Meist läuft bei einer Diskussion dann folgendes Muster ab: Der Betroffene erzählt von seinen Gefühlen und der Zuhörer meint, dessen Sorgen lösen zu müssen. Dieses Schema hat sich so eingebürgert, daß es kaum jemandem mehr auffällt. Die Autoren Gary Lundberg, Ehe- und Familientherapeut und Joy Saunders … mehrLundberg, Schriftstellerin, versuchen diese falschen Muster zu knacken. Wer sich zum Problemlöser stilisiert, übernimmt die Verantwortung für den anderen. Die sinnvollere Alternative ist ein aufmerksames Zuhören, richtiges Nachfragen und Bestätigen der Gefühle des anderen. Nichts bringt einen Aufgebrachten mehr in Rage, als die Mitteilung, es sei doch nicht so schlimm. Die Autoren raten, erst den Hilfesuchenden selbst zu einer positiveren Haltung kommen zu lassen und ihm dann zuzustimmen. Diesen positiven Bestärkungen wird in dem Ratgeber viel Raum gegeben. Die Autoren betonen diese Lösung immer wieder, um nicht in die Falle des Problemlösens zu kommen. Fast ebenso wichtig erscheint den Verfassern eine offene Kommunikation, die mit geduldigem Zuhören beginnt und mit aktivem, richtigen Nachfragen endet. Denn vielfach interpretiert der Zuhörer seine eigenen Erfahrungen mit hinein oder sieht alles negativ. Dieses Phänomen ist auch bei Menschen zu beobachten, die vorschnell negative Schlüsse ziehen und sich unnötig das Leben schwer machen. Das Buch ist eine Fundgrube in Sachen Kommunikation mit vielen Praxistips und Beispielen aus der Arbeit des Ehetherapeuten Gary B. Lundberg und für jeden Bereich des Lebens anwendbar. --Corinna S. Heyn weniger