Wenn in Gedichten von einer Kuh mit dreizehn Eutern die Rede ist oder von einem Dromedar auf Dackelbeinen; wenn in solchen Texten behauptet wird, Beethoven sei ein Neger gewesen und habe Mozart ermordet; wenn schließlich allen Ernstes mitgeteilt wird, Christo habe die drei Tenöre verpackt und Don Giovanni sei im Rollstuhl durch Spanien gezogen, von Leporello geschoben, dann kann der Autor nur Alfred Brendel heißen. Ihm, dem Klaviervirtuosen, haben wir auch die … mehrErkenntnis zu danken, daß man Klaviere nicht nur kochen, sondern auch räuchern kann. So ist das Jammerklavier entstanden, auf dem die neuen Gedichte von Alfred Brendel begleitet werden, hochkomische Etüden über die Künste und das Leben, in denen auch die Kunst, sich öffentlich zu übergeben, eingehend gewürdigt wird. Aus einer Sequenz von Teufelsgedichten erfahren wir, daß kleine Teufel gefährlicher sind als große. Eine Ausnahme stellt der bekanntlich mit dem bösen Blick behaftete Mario Praz dar, dem die Zerstörung Venedigs gelingt. Wer es noch nicht wußte: Brendel (oder Brändle) war im Mittelalter einer der Namen für den Leibhaftigen. weniger