Keine Angst -- das Barbie-Spiel macht unsere Töchter nicht zu Püppchen. Es sind vielmehr tradierte Rollenvorstellungen, die selbst aufgeklärte Mütter und Väter unbewusst an den weiblichen Nachwuchs weitergeben. Sylvia Schneider hilft Eltern, ihr eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen und zeigt ihnen, wie sie ihre Töchter zu starken Mädchen erziehen können, die trotz aller (vermeintlicher) gesellschaftlicher Zwänge selbstbewusst ihren Weg gehen. So ist die … mehrVorbildfunktion für die Autorin zentral. Wenn Mama permanent abspecken will, braucht es sie nicht zu überraschen, dass ihre Tochter irgendwann an Essstörungen leidet. Das Schönheitsideal, mit dem Mädchen an jeder Ecke konfrontiert werden, sieht Sylvia Schneider als bedeutendes Hindernis auf dem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung: Hier seien Eltern besonders gefordert, ihre Töchter stark zu machen, damit die Fesseln von Kinder, Küche, Kirche nicht irgendwann durch Diät-, Fitness- und Schlankheitswahn ersetzt werden. Besonders wichtig ist die Sensibilität der Eltern in der Pubertät, in der Mädchen einen dramatischen Verlust an Selbstbewusstsein erleiden, der mit der zwiespältigen Einstellung gegenüber der Weiblichkeit zu tun hat. "Wer seine Tochter zu einer Persönlichkeit erziehen will, muss ihr dabei helfen, sich mit ihrem Geschlecht wohl zu fühlen, ihre Einzigartigkeit zu erkennen und zu stärken und ihre Kompetenz für ihre Fähigkeiten zu fördern, die jenseits von Äußerlichkeiten liegen", so die Autorin. Um sich nicht unterbuttern zu lassen, sei auch die Entwicklung unweiblicher Eigenschaften wie etwa dem Konkurrenzdenken unerlässlich -- hier sei besonders der Vater gefragt. Der gut strukturierte Ratgeber gibt zahlreiche Tipps für eine moderne Mädchen-Erziehung. Und vor allem: Er fordert Eltern immer wieder auf, ihre eigenen Vorstellungen zu hinterfragen. --Judith Kunz weniger