Der einzige Roman des Mexikaners Juan Rulfo (1917 1986) beeinflußte die moderne lateinamerikanische Literatur wie sonst nur die Werke von Borges, García Márquez oder Onetti. Im Mittelpunkt steht der übermächtige Großgrundbesitzer Pedro Páramo, der seine Umgebung besinnungslos unterdrückt. Eine Friedhofsruhe hat er damit in dem heruntergekommenen Dorf Comala geschaffen, doch die Toten reden sehr lebendig in ihren Gräbern weiter, erzählen flüsternd und seufzend von seinen … mehrUntaten, und die Lebenden scheinen schon lange tot zu sein. Die Regierung ist weit weg und kümmert sich nicht um Armut und Leid in dieser wüsten Einöde. Der junge Juan Preciado erzählt diese Geschichte als postumen Monolog und im Dialog mit einer Bettlerin, neben der er im Grab liegt. Die Kraft dieses Romans liegt in seiner Prosa von strenger Schönheit, oder wie García Márquez sagt: »Ich konnte nicht einschlafen, bevor ich das Buch nicht zum zweitenmal gelesen hatte, so sehr hat es mich bewegt und verzaubert.« weniger