Es war ein schönes Omen und eine ebenso kuriose Fügung des Schicksals, dass ihr erstes Buch auf Deutsch und nicht in ihrer Muttersprache Italienisch erschien. 1970 debütierte Anna Felder mit dem Roman «Quasi Heimweh», den ihr Ehemann, der Lyriker Federico Hindermann, ins Deutsche übersetzt hatte. 1937 in Lugano als Tochter einer Italienerin und eines Deutschschweizers geboren, kam Anna Felder für ihr Studium nach Zürich und unterrichtete danach bis 1999 am Gymnasium in … mehrAarau, wo sie noch heute lebt.
Das Lied vom Grenzgängertum, vom Leben zwischen den Kulturen und den Sprachen war ihr also an der Wiege schon gesungen worden. Mit ihrem literarischen Debüt machte sie die Immigration aus Italien in die Schweiz auch gleich zum Thema und griff so mitten in die politische Debatte um die Arbeitsmigration und die Angst vor der Überfremdung ein. Zwei Jahre später erschien das Buch dann auch auf Italienisch unter dem Titel «Tra dove piove e non piove». weniger