Frauen reden anders als Männer, deshalb haben sie es in Beruf und Gesellschaft schwerer. Nicht umsonst bekommen Frauen über alle Branchen hinweg für die doppelte Leistung oft nur die Hälfte bis zwei Drittel des Gehalts der männlichen Kollegen. Zahlreiche Studien beweisen jedoch, dass Frauen nur deshalb weniger verdienen als Männer, weil sie erstens viel seltener von sich aus Gehaltsgespräche initiieren und weil sie zweitens während solcher Gespräche weniger gewichtige … mehrArgumente für ihr Anliegen vorbringen -- auch wenn sie die Gehaltserhöhung eher verdienen würden als ihre männlichen Kollegen. Männer hingegen treten im Job auf wie Sprach-Djangos: zielsicher, schnell und direkt. Sie sprechen immer deutlich aus, was sie wollen. Frauen hingegen nehmen Rücksicht und behalten vieles für sich. Mit negativen Folgen: Mit ihrem Sprachstil sabotieren sie sich selbst und wundern sich, wenn sie weder Lob, Anerkennung noch mehr Gehalt oder gar eine bessere Position bekommen. Schluss also mit sprachlichen Weichmachern, Relativierungen und vorauseilenden Entschuldigungen, fordert eine Beraterin. Sie plädiert für ein neues weibliches Sprachgefühl im Beruf. Ziel ist dabei nicht, die männliche Machtsprache zu kopieren, sondern authentisch zu sagen, was Frau meint. Dann bekommt sie auch, was sie will! Cornelia Topf hat einen Rhetorikratgeber für selbstbewusste Frauen geschrieben. Erster Schritt: Wenn eine Frau von ihrem Chef und ihren Kollegen ernst genommen werden will, muss sie sich von der typisch weiblichen Rhetorik trennen. Dabei sollen Frauen nicht sprachlich grob werden -- wie es ihnen ihre männlichen Kollegen vormachen. Nein, es gibt eine Form der Rhetorik, die weiblich und trotzdem durchsetzungsstark, authentisch und beziehungsfreundlich ist. Gute weibliche Rhetorik kann sanft und wirkungsvoll zugleich sein. Frei nach dem Motto: Der Ton macht die Musik. Oder noch besser: Der Sprachstil ist entscheidender als der Inhalt. Es geht also gar nicht darum, eine Männersprache zu erlernen, sondern darum, die passenden Worte zu finden, um mit durchsetzungsstarken Worten noch sympathischer zu wirken und das Ziel schneller zu erreichen. --Nina Hesse weniger