Rom hat wie keine andere Stadt eine äußerst wechselhafte Geschichte hinter sich: Als Millionenmetropole war sie in der Antike die Beherrscherin eines gewaltigen Weltreiches. Im angehenden Mittelalter schrumpfte sie auf die Größe einer wenige tausend Einwohner zählenden Kleinstadt, um sich jedoch im Laufe der folgenden Jahrhunderte den ihr angestammten Platz in der Welt zurückzuerobern. Franz Herre hat es sich in Rom. Historische Spaziergänge zur Aufgabe gemacht, den … mehrLeser mit Hilfe der Beschreibung weltbekannter Monumente durch verschiedene Zeitalter der "Ewigen Stadt" zu führen. Der Autor orientiert sich bei der Entdeckung Roms an den sieben Hügeln, auf denen die Metropole erbaut wurde: Kapitol, Palatin, Caelius, Aventin, Vatikan, Quirinal und Pincio. Jeder Hügel steht für eine Epoche, war Ort von Ereignissen, die die Entwicklung Roms entscheidend mitprägten. Auf seinem Spaziergang von Hügel zu Hügel belebt Herre spielerisch die Schauplätze und Persönlichkeiten vergangener Zeiten. Das Kapitol sah den Aufstieg der römischen Republik, die um die Zeitwende in die Caesarenherrschaft mündete. Dann stand der Paladin als Sitz der Paläste der römischen Kaiser im Mittelpunkt des Geschehens. Mit der Etablierung des Christentums nach Konstantin dem Großen wechselte der Schauplatz: Caelius, auf ihm steht der Lateran, wird Sitz der Päpste. Der Aventin mit seinen Klöstern und Burgen ist für Herre das Sinnbild des Mittelalters, in dem Rom wieder erstarkte. Die Päpste der Renaissance und des Barock bauten den Vatikan mit dem Petersdom und den Bibliotheken zum geistigen und kulturellen Zentrum aus, der ihren weltlichen Machtanspruch unter Beweis stellen sollte. Mit Quirinal ist die Einigung der Halbinsel zum Königreich Italien verbunden, hier stand der Palast des Königs. Pincio wurde geprägt von den Fremden, die dem Leser das andere Rom vor Augen führen. Es ist ein Verdienst von Herre, den Leser nicht mit zu vielen Ereignissen und Jahreszahlen zu überfordern. Vielmehr konzentriert er sich auf wesentliche historische Begebenheiten und stellt geschickt den Zusammenhang zwischen diesen und den historischen Schauplätzen und Bauwerken auf den sieben Hügeln Roms her. So gelingt es ihm, dem Leser in kurzweiliger Form die Stadt und ihre Geschichte bildlich nahe zu bringen. Zusätzlich gibt Herre am Ende des Buches wertvolle Tips, in welchen Lokalen man auf seinem Weg über die Hügel wieder zu Kräften kommen kann. --Markus Hofstetter weniger