Fukazawas "Narayama-Lieder" waren bei ihrem Erscheinen 1956 in Japan eine echte Sensation. Als das Buch 1964 bei Rowohlt erstmals auf deutsch erschien, bedeutete dies eine "Erschütterung durch LIteratur", wie man sie nicht mehr für möglich gehalten hatte.
Obwohl äusserst kunstvoll gebaut und absichtlich mit einem "geschrauben" Titel versehen, sind die "Narayama-Lieder" ein archaischer Block aus Natur, Mensch, härtesten Lebensbedingungen, Mythen und Poesie.
In der … mehrunfruchtbaren Bergweilt Mitteljapans bestimmte der Hunger alles. Damit hatten sich die Menschen, wollten sie überleben, mit äusserster Konsequenz einzurichten. Das hiess unter anderem, dass Leute, wenn sie 70 Jahre erreichten, sich auf dem Narayama-Berg aussetzen mussten. Dies ist die Geschichte der Mutter O Rin: Sie hat sich bereits ihr Gebiss verstümmelt, um zu zeigen, dass sie schon lange nicht mehr viel essen konnte. Und nun macht sie sich auf, den Berg, den sie nicht mehr verlasen wird, in Begleitung ihres Sohnes zu besteigen. - "Am besten ist es, beim ersten Schnee auf den Narayama zu gehen . . ."
Dies kleine Buch ist eine Implosion. weniger