Es ist schon außergewöhnlich, wenn eine junge Frau ein ganzes Jahr lang auf einer kleinen Galapagos-Insel verbringt, die einen Umfang von gerade mal 3 km hat. Noch dazu, wenn es sich um ein nicht mal bewohnbares Eiland handelt -- es gibt dort nämlich kein Trinkwasser. Die Autorin Carmen Rohrbach ist Biologin und hat für eine Verhaltensstudie die Meerechsen und andere wildlebende Tiere auf der Insel Caamaño erforscht. Ihr eindrucksvoller Bericht Inseln aus Feuer und … mehrMeer über diese abenteuerliche und ereignisreiche Zeit zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann. Über ihre ganz andere Lebensweise, die organisatorischen Probleme, das Wohnen in einem offenen Zelt, die Zubereitung der einfachsten Speisen und vor allem das Einssein mit der Natur erzählt die Autorin auf eine derart lebendige und anschauliche Weise, dass man beinahe das Gefühl hat, mit auf der Insel zu sein. Insbesondere die Schilderung über ihr Zusammenleben mit den Tieren -- Meerechsen, Seelöwen, Landleguane oder Klippenkrabben -- ist ausgesprochen faszinierend und bemerkenswert. Die wildlebenden Tiere sind zahmer als hierzulande die Haustiere und zeigen mangels natürlicher Feinde kein Fluchtverhalten. Ein solcher Umgang mit Tieren muss für jeden Menschen ein ganz besonderes Erlebnis sein! Gleichwohl setzt sich Carmen Rohrbach kritisch mit ihrer eigenen Arbeit auseinander, die darin besteht, die Tiere kurzzeitig einzufangen, zu kennzeichnen,zu messen und zu wiegen, um nach einer dauernden Beobachtung einen Forschungsbericht schreiben zu können. Sie stellt fest, dass die Tiere zunehmend Scheu vor ihr entwickeln -- sie greift in die Ruhe ein, sieht sich selbst als Störenfried in einem Umfeld, in dem sich die Natur auf manchmal grausam anmutende Weise noch selbst im Griff hat. Dieses Buch ist gleichzeitig spannend, unterhaltsam und auf eine sehr angenehme Weise lehrreich. Es wird nicht nur Tier- und Naturfreunde begeistern -- unbedingt lesenswert. --Corinna Frese weniger