Einen Terroristen zu fangen oder irgendwo in der Welt eine Revolte zu beenden sind eigentlich einfache Angelegenheiten: Man schickt Spezialtruppen hin, die erledigen das rasch und effektiv. Folgt man dem Bild, das Tom Clancy über die Sondereinheiten des US-Heeres zeichnet, müsste es jedenfalls so laufen. Dass die Realität etwas anders aussieht -- nun ja, Clancy ist eben hauptberuflich Romanschreiber (Jagd auf Roter Oktober, Gnadenlos)! Auch der neueste Zuwachs in … mehrseiner umfangreichen Militärbuchreihe stellt die US-Armee wieder auf einen hohen Sockel: Von den Rucksäcken bis zu den Fahrzeugen exzellent bestückt, hoch motiviert und glänzend instruiert agieren die Männer des US Army Special Forces Command. Dessen Ranger und Green Berets sind sowohl in den realen Einsatzbeispielen wie auch in Clancys fiktiven Planspielen stets erfolgreich, tatsächliche Fehlschläge wie der später verfilmte Ranger-Einsatz in Somalia 1993 bleiben ausgeklammert. Das wäre ein wenig zu viel der Realität. Realität ist aber der immer identische Aufbau von Clancys Sachbüchern mit Offiziersinterviews, detaillierten Materialbeschreibungen, Geschichtsexkursen und eben den Operationsbeispielen. So manche der vorgestellten Ausrüstungsgegenstände kennt man bereits aus Clancys anderen Sachbänden wie US Marines oder Airborne. Und da die gesamten US-Streitkräfte nun einmal M-16-Sturmgewehre oder Hummer-Jeeps verwenden, sind Wiederholungen unvermeidlich. Ebenso wie der heroische Tonfall -- Schonkost in Sachen US-Patriotismus fabrizierte Clancy noch nie. Auf der anderen Seite steht seine fachliche Kompetenz: was er an Informationen bietet, hat Hand und Fuß, wie er es vermittelt ist Geschmackssache. Am Ende noch ein Tipp zum Ausgleich für die bescheidenen Abbildungen in Special Forces: David Bohrers Buch US-Eliteverbände. Darin wird ausführlich in vielen Farbfotos das gezeigt, worüber Clancy nur schreibt! --Joachim Hohwieler weniger