Mit dem ersten Band Nachtvogel seiner Trilogie Das verlorene Königreich hat Sean Russell unter Lesern anspruchsvoller Fantasy für Aufruhr gesorgt. Hier erschien endlich einmal wieder ein Autor auf der Bildfläche, der es hinsichtlich Sprachmächtigkeit und Ideenreichtum durchaus mit George R. R. Martin aufnehmen kann. Nach dem zweiten Band Goldvogel bringt Sturmvogel die Trilogie nun zu einem Abschluss und Sean Russell gelingt es bravorös, alle in ihn gesetzten … mehrErwartungen zu erfüllen. Die jahrhundertealte Fehde der Familien der Rennés und der Willts ist in einen offenen Krieg umgeschlagen. Doch dieser Krieg hat die Flussgeister geweckt, die Kinder des Zauberers Wyrr, die Generationen lang in dem gleichnamigen Fluss geruht hatten. Nun jedoch wird das Land von einer noch weitaus schrecklicheren Gefahr bedroht, die alles zuvor Erlebte weit in den Schatten stellt. Der Tod selbst ist zum Leben erwacht und droht das ganze Land zu verschlingen. Der dunkle Ritter Hafydd will mit Hilfe des Zauberers Caibre die Tore zum Land des Todes öffnen und gegen diese Bedrohung erscheint der Familienkrieg der Rennés und Willts plötzlich bedeutungslos. Denn wenn Hafydd nicht aufgehalten werden kann, droht die vollständige Auslöschung allen Lebens überhaupt. Das wahrhaft große Finale der Trilogie bringt die verschiedenen Handlungsstränge zu einem würdigen Ende. Einmal mehr tragen Russells lebendige Schilderungen seines phantastischen Landes und seiner Bewohner dazu bei, dass der Leser förmlich in das Geschehen hineingerissen wird. Insbesondere die Figuren wissen durch ihre Glaubwürdigkeit und sympathische Zeichnung zu überzeugen. Tam, Baore und Fynnol, die im ersten Band noch recht unschuldig in die Welt hinausgehen, sind in Sturmvogel endgültig erwachsen geworden, doch sie bezahlen dafür einen hohen Preis. Und auch die Schicksale der anderen Figuren werden zu einem überzeugenden Abschluss zusammengeführt. -- Epische Fantasy von einem meisterhaften Erzähler, den man im Auge behalten sollte! --Steffi Pritzens weniger