Man kann es nicht laut genug hinausposaunen: Der Roman Tricky Business des Pulitzer-Preisträgers und Kolumnisten des Miami Herald , Dave Barry, enthält Schimpfwörter, viele Schimpfwörter, um genau zu sein, und dreckige noch dazu. Das muss man betonen, weil sonst Gefahr besteht, dass unsere Jugend bei der Lektüre verrohen könnte. Und man muss es betonen, weil Dave Barry selbst es tut: "Wenn Sie keine Schimpfwörter sehen wollen, lesen Sie dieses Buch bitte nicht! … mehrDanke!" All jenen aber, die selbst gern fluchen oder nichts gegen Fluchen haben, sei Tricky Business ausdrücklich ans rohe Herz gelegt. Selbst wenn man nicht zur Spielsucht neigt, wird es bei der Lektüre kräftig zu klopfen beginnen. Denn Tricky Business entführt den Leser auf ein Kreuzfahrtschiff namens Melodie, das mit über 200 Spielautomaten und Passagieren, denen im Grunde alles außer Zocken egal ist, vor der Küste Miamis dümpelt. Ein Butterfahrtdampfer mit Glücksrittern und Musikern wie Wally von der Combo "Johnny und die Prellungen", den Seniorengenies Phil und Arnie, entmachteten Reedern und einigen Klein- und Großkriminellen an Bord; ein Schiff der verlorenen Träume, das immer knapp am Rand des tragikomischen Abgrunds schippert, bis am Ende der Geschichte tatsächlich nur noch ein Gummiboot mit der "wertvollsten Fracht der Welt" herrenlos über die Weltmeere treibt. Was dazwischen an Kuriosem, Entzückendem und Komischem passiert, wird nicht verraten -- ebenso wenig, welche Schimpfworte man so von Barry lernen kann. Auch wenn man hätte warnen müssen, dass auch diese Besprechung Schimpfwörter enthalten kann, so sei es dennoch ausdrücklich hinausposaunt: Tricky Business ist, verdammt noch mal, ein tolles Buch. -- Thomas Köster weniger