Nein, leise rieselt er ganz und gar nicht, der Schnee in Unter Null. Die Schneegschichten, in denen es sich um die winterlichen Flocken dreht, sind alles andere als beschaulich. Sie sind vielmehr so skurril, dass sich den Pinguinen auf dem Cover das Nackengefieder sträuben möchte. Aber eingehüllt in eine kuschelige Wolldecke, die Nase umdampft von würzigem Glühwein, lässt sich den bekannten Stimmen von Ulrike Kriener, Sylvia Heid, Michael Mendl, Manfred Zapatka, Peter … mehrHeusch und Walter Renneisen gut lauschen. Auf professionell gekonnte Weise lesen sie u. a. Geschichten von alten (Schnee-)Hasen wie Alfred Polgar und Isaac B. Singer. Ersterer führt ebenso drastisch wie vergnüglich vor, wie einem bei zu viel Friede, Freude, Schneegeglitzer schon mal der Kragen platzen und die Hand ausrutschen kann. Wohingegen sich Singer die Chelmer vornimmt und berichtet, wie diese nicht gerade mit Klugheit gesegneten Schelme den vermeintlichen Perlen- und Diamantenschatz, der da über Nacht auf ihr Dorf gefallen ist, aufheben und zu Geld machen wollen. Von mysteriösen Schneetieren weiß Christoph Meckel zu erzählen und Jörn Riels Protagonist lässt sich knapp 20 Minuten auf einen Kampf mit einem Eisbären ein. Axel Hacke stellt Überlegungen zum Skifliegen an. Erste Regel: Wer weit kommen will, geht auf eine Skiflugschanze und nicht etwa auf eine Skisprungschanze. Und in der letzten Schneegeschichte macht der Protagonist den elterlichen Wohnzimmerteppich zur Eisscholle. Eine kunterbunte Mischung, die mal mehr, mal weniger mit der weißen Pracht zu tun hat. Solide produzierter Hörgenuss, der ohne Musik- und Geräuschuntermalung auskommt. Einzig die Eigenwerbung am Ende bringt die CD ins Schliddern; darauf kann das geneigte Ohr gern verzichten. --Anne Hauschild Länge der CD ca. 74 Minuten. weniger