Georg Dreissig hat sich des Themas "fruchtbare Erziehung" angenommen und er nähert sich ihm von vielen Seiten. In Kapiteln wie "Unser Kind, das unsichtbare Wesen", "Erzähl mir, wer ich bin", "Wovon die Märchen erzählen", "Bildersinn in Gefahr", "Wie können wir mit Kindern vom Tod sprechen?", "Kind und Engel" sowie "Jahreskreis und Festeskreis" geht Dreissig intensiv darauf ein, was wir als Begleiter unserer Kinder dazutun können, um aus ihnen starke, selbstsichere … mehrErwachsene zu machen.
Märchen und Bilder als Seelennahrung, Feste, die Halt geben, das Erleben des Jahres als etwas, das Sicherheit, Rhythmus und Wiedersehensfreude schafft - das erfordert vom Erwachsenen ein bisschen mehr als reines Aufzuchtinteresse, um mit möglichst geringem Aufwand ein möglichst gesellschaftskompatibles Ergebnis zu erzeugen. Dreissig macht wach, aufmerksam auf das, was zwischen Gross und Klein geschieht in diesen so wesentlichen Jahren der Erziehung. Märchen und Feste als Schlüssel, die die Seelenschatzkammer aufschliessen, nennt Dreissig es, aber darüber hinaus sind diese Schlüssel auch Werkzeuge, um aus sich heraus die Welt zu gestalten. Dreissig gibt eine Fülle an Anregungen. Und er macht den Griff, der längst fällig ist: Entscheidend ist nicht das, was sie Wirtschaft, was die Gesellschaft an künftigen Erwachsenen braucht, sondern die Frage nach dem, was Kinder wirklich brauchen. Das ist weniger der Bildschirm, vor dem die Kleinen als künftige Rückengeschädigte und Sehschwache mit Sehnenscheidenentzündung hocken, vielmehr ist es der innere Reichtum, der Kindern geschenkt werden kann durch Bilder, durch gemeinsames Tun und Feiern, durch gestaltete Zeit voll Achtsamkeit, Respekt und Liebe. weniger