Zusammenfassung:
Was mache ich hier ist wohl das persönlichste Buch
von Bruce Chatwin. Weitgehend noch von ihm selbst zusammengestellt
in den letzten Monaten vor seinem Tod im Januar 1989, offenbart… mehr
diese aufregend vielseitige Auswahl an Geschichten, Porträts,
Reiseberichten und »seltsamen Begegnungen« Chatwins
besonderen Blick auf die Welt, seine geschärfte Sensibilität
und seine außerordentliche Empfänglichkeit für
das Fremdartige.
Chatwin, »dieser rastlos Reisende, überschäumende
Causeur, Dauergast der intellektuellen und artistischen Hautevolee«
(Neue Zürcher Zeitung), sieht sich um ein Haar in einen Militärputsch
in Westafrika verwickelt, geht mit Indira Gandhi auf Wahlkampfreise,
sucht im Himalaja nach den Spuren des Yeti, plaudert über
seine Erlebnisse bei Sotheby's, recherchiert die Geschichte eines
Wolfskindes, besucht Nadeshda Mandelstam, Ernst Jünger und
André Malraux, ist zugegen bei den Dreharbeiten Werner
Herzogs, der in Ghana seinen Roman Der Vizekönig von
Ouidah unter dem Titel Cobra Verde verfilmt.
Vorliebe für das Entlegene und Skurrile zeigen besonders
die Schilderungen seiner Begegnung mit einem chinesischen Geomanten
(Visitenkarte: »Suche und Bestimmung guter Standorte für
Grabstätten dahingeschiedener Vorfahren... «), seines
Besuchs bei Madame Vionnet, »die um die Jahrhundertwende
die Frauen von der Tyrannei des Korsetts befreite«, oder
bei Maria Reiche, die in der Wüste »das größte
Astronomiebuch der Welt erforscht«.
Worüber Chatwin in diesen journalistischen Arbeiten auch
schreibt, immer hat ein »Prozeß der freien Erfindung
stattgefunden«, erweist er sich auch hier als großer
Geschichtenerzähler.
Klappentext:
Was mache ich hierist wohl das persönlichste Buch von Bruce Chatwin. Weitgehend noch von ihm selbst zusammengestellt in den letzten Monaten vor seinem Tod im Januar 1989, offenbart diese aufregend vielseitige Auswahl an Geschichten, Porträts, Reiseberichten und 'seltsamen Begegnungen' seinen besonderen Blick auf die Welt, seine geschärfte Sensibilität und seine außerordentliche Empfänglichkeit für das Fremdartige. Chatwin sieht sich um ein Haar in einen Militärputsch in Westafrika verwickelt, geht mit Indira Gandhi auf Wahlkampfreise, sucht im Himalaya nach den Spuren des Yeti, recherchiert die Geschichte eines Wolfskindes, besucht Nadeshda Mandelstam, Ernst Jünger und André Malraux. Vorliebe für das Entlegene und Skurrile zeigen besonders die Schilderungen seiner Begegnung mit einem chinesischen Geomanten, seines Besuchs bei Madame Vionnet, 'die um die Jahrhundertwende die Frauen von der Tyrannei des Korsetts befreite'. Worüber er in diesen journalistischen Arbeiten auch schreibt, immer hat ein 'Prozeß der freien Erfindung stattgefunden', erweist er sich auch hier als großer Geschichtenerzähler.
Zusatztext:
Was mache ich hierist wohl das persönlichste Buch von Bruce Chatwin. Weitgehend
noch von ihm selbst zusammengestellt in den letzten Monaten vor seinem
Tod im Januar 1989, offenbart diese aufregend vielseitige Auswahl an Geschichten,
Porträts, Reiseberichten und 'seltsamen Begegnungen' seinen besonderen
Blick auf die Welt, seine geschärfte Sensibilität und seine außerordentliche
Empfänglichkeit für das Fremdartige. Chatwin sieht sich um ein Haar in
einen Militärputsch in Westafrika verwickelt, geht mit Indira Gandhi auf
Wahlkampfreise, sucht im Himalaya nach den Spuren des Yeti, recherchiert
die Geschichte eines Wolfskindes, besucht Nadeshda Mandelstam, Ernst Jünger
und Andr' Malraux. Vorliebe für das Entlegene und Skurrile zeigen besonders
die Schilderungen seiner Begegnung mit einem chinesischen Geomanten, seines
Besuchs bei Madame Vionnet, 'die um die Jahrhundertwende die Frauen von
der Tyrannei des Korsetts befreite'. Worüber er in diesen journalistischen
Arbeiten auch schreibt, immer hat ein 'Prozeß der freien Erfindung stattgefunden',
erweist er sich auch hier als großer Geschichtenerzähler.
Leseprobe:
Deines Vaters Augen sind wieder blau
Meine Mutter ist nach ihrer Operation am grauen Star wieder zu
Hause. Jahrelang hat sie sich von Düsternis umschlossen
gefühlt. Die Farben versetzen sie in Erstaunen.
»Deines Vaters Augen sind wieder blau.«
Mein Vater hat die schönsten blauen Augen, die ich je bei
einem Mann gesehen habe. Ich sage das nicht, weil er mein Vater
ist. Es sind die Augen eines Seemanns, ruhig und fest. Auf den
Geleitzügen nach Malta suchten sie die Meeresoberfläche
nach Minen ab oder den Horizont nach einem feindlichen Kriegsschiff.
Es sind die Augen eines Mannes, der nie gewußt hat, was
Unehrlichkeit bedeutet. Sie haben ihn nie in Versuchung geführt,
etwas Böses oder Schäbiges zu tun.
Die Augen meiner Mutter sind braun und lebhaft und lassen auf
südländische Vorfahren schließen.
Als Margharita, meine Mutter, im Krankenhaus lag, fand er ein
Foto, von dem ich befürchtet hatte, es sei verlorengegangen.
Er hatte es 1940 in Hove machen lassen, bevor sein Schiff auslief.
Auf dem Foto sind die klaren blauen Augen zu sehen, die gar nicht
anders sein können als blau, wie sie unter dem Lacklederschirm
seiner Marineoffiziersmütze unverwandt in die Kamera blicken.
Meine Mutter hatte es auf ihrem Nachttisch stehen. Ich küßte
es immer, bevor ich zu Bett ging. Meine früheste Erinnerung
an ihn fällt auf meinen dritten Geburtstag, den 13. Mai 1943.
Er machte mit uns einen Fahrradausflug in die Nähe von Flamborough
Head, der grauen Landspitze Yorkshires, die Rimbaud von einer
Brigg aus gesehen haben mag und in seinem Prosagedicht Promontoire
beschrieb.
Informationen zum Autor:
Bruce Chatwin
geboren 1940 in Sheffield, arbeitete bei Sotheby's und als Journalist
bei der Sunday Times . Ausgedehnte Reisen seit 1962
führten ihn nach Afghanistan, in die Sowjetunion, nach Osteuropa,
Westafrika, Patagonien, Australien. Er starb 1989 in Nizza.
Chatwin hat Reisebücher, Romane und Essays geschrieben.
Im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen von ihm die Romane: Auf
dem schwarzen Berg (Bd. 10294), Utz (Bd. 10363) und Traumpfade
(Bd. 10364)
Kartoniert
ISBN: 978-3-596-10362-1
7. A.
389 S.
H19.0 cm x B12.1 cm x D2.2 cm 279 g weniger