Trotz einer begnadeten britisch-amerikanischen Besetzung wandert Über kurz oder lang etwas unstet zwischen Sentimentalität und Übertreibung hin und her. Der Film zielt auf die gleiche Art Drahtseilakt ab, den seinerzeit Strictly Ballroom und Priscilla, Queen of the Desert so mühelos zu Wege brachten. Aber hier ist Melodramatik angesagt. Die komischen Momente sind ein wenig überdehnt, jedoch nicht immer so amüsant wie beabsichtigt. Die Beziehungen zwischen Phil, dem … mehrBesitzer eines Frisiersalons (Alan Rickman), seiner Exfrau Shelley (Natasha Richardson) und Sandra (Rachel Griffiths), der "Anderen", hätten etwas ausgereifter sein können, sind aber nichtsdestotrotz rührend. Der Schauplatz ist West Yorkshire in England; das Ereignis, das sie alle zusammenbringt, sind die "British National Hairdressing Championships", der nationale Frisierwettbewerb. Anfangs sträubt sich Phil gegen die Teilnahme, da ihn der Wettbewerb zu sehr an den Erfolg erinnert, den er und Shelly einst gemeinsam genossen, aber seinem Sohn Brian (Josh Hartnett) gelingt es, ihn zu überzeugen. Das Drehbuch stammt von Simon Beaufoy, bekannt durch Ganz oder gar nicht. Auch wenn er sich mit diesem Erfolg nicht messen kann, geschweige denn mit Shampoo, dem größten Friseurfilm aller Zeiten, dient Über kurz oder lang dennoch als vorzügliches Schaufenster für die schauspielerischen Fähigkeiten seiner drei Hauptdarsteller. --Kathleen C. Fennessy weniger