Was kann ein ungeliebtes Waisenkind schon vom Leben erwarten? Ein großes Abenteuer, das sie mit viel Mut und Willenkraft bestehen kann. Die bewegende Geschichte der Jane Eyre, eindrucksvoll beschrieben von der berühmten Autorin Charlotte Bronte, ist nun in einer großartigen BBC-Verfilmung zurückgekehrt. Gespenstische Atmosphäre, detailgetreue Ausstattung und hinreißende Schauspieler haben diesem Klassiker neues Leben eingehaucht.
Dabei hätte das Leben der Jane Eyre auch … mehrein kurzes, schmerzvolles Ende nehmen könne. Als Waisenkind wird sie in der Familie ihrer Tante Mrs. Reed (Tara Fitzgerald) nicht besonders herzlich aufgenommen. Der Sohn der Familie quält sie immer wieder, und so scheint es fast wie eine Erlösung, dass sie schließlich mit zehn Jahren in ein Internat geschickt wird.
Dort geht es jedoch noch schlimmer zu und so stirbt ein Großteil der Schülerinnen, auch ihre einzige Freundin Helen, an Krankheit und Vernachlässigung. Jane jedoch hat gelernt, dass sie nur mit eisernen Willen und dem Wissen aus der Schule überhaupt eine Chance hat. Als ausgebildete Lehrerin kann sie nun endlich ein eigenes Leben beginnen. Sie nimmt eine Stelle als Erzieherin in Thornfield Hall an. Dort wartet die kleine Französin Adèle Varens auf sie. In der Haushälterin Mrs. Fairfax (Lorraine Ashbourne) findet Jane (Ruth Wilson) endlich einen guten Geist und eine Vertraute. Ein Mysterium bleibt zunächst ihr Arbeitgeber. Denn Edward Rochester (Toby Stephens) lernt sie erst kennen, als sie sich in Thornfield Hall eingelebt hat. Der Hausherr kehrt von langen Reisen zurück und ist nicht gerade eine Frohnatur. Ein schreckliches Geheimnis scheint ihn zu belasten.
Dazu passen auch die mysteriösen Vorfälle im alten Schloss. Fast scheint es, als ob ein Geist hier sein Unwesen treibt. Ungeachtet dessen kommen sich Jane und Edward immer näher und verbringen ihre Zeit mit langen und ernsthaften Gesprächen. Hat Jane endlich einen Seelenverwandten gefunden? Mit dem Besuch der Familie Ingram hat die Idylle ein Ende. Wäre die schöne und reiche Blanche (Christina Cole) nicht eine passende Ehefrau für den alleinstehenden Hausherrn? Jane sieht ihre Tage in Thornfield Hall schon gezählt, als alles anders kommt: Edward bittet stattdessen sie um ihre Hand! Doch als die beiden vor dem Altar stehen, wird der schönste Moment in ihrem Leben grausam zerstört. Edward ist bereits verheiratet und hält seine geisteskranke Frau im Nordturm von Thornfield Hall versteckt! Jane flieht vor all der Schande, ist zutiefst verletzt und ihr Leben erscheint ihr überflüssig. Kann Jane Eyre ihren Mut und ihr Glück wiederfinden?
Diese gelungene Neu-Verfilmung der BBC hat die Kritiker zu wahren Begeisterungstürmen hingerissen. Nicht nur wegen der originalgetreuen Ausstattung oder den hinreißenden Schauplätzen in Derbyshire. Auch die weitgehend unbekannten Schauspieler, allen voran Ruth Wilson (bekannt aus The Affair) und Toby Stephens, haben es den Liebhabern der Romanvorlage angetan. Mit viel Aufwand inszeniert, doch niemals reißerisch, zu modern oder flippig, ist diese Inszenierung von Regisseurin Sandy Welch zu einem Glanzstück der zeitgenössischen Literaturverfilmungen geworden. Absolut sehenswert.
Bonusmaterial:
Filmo- und Biographien; Bildergalerie; Trailer; Audiokommentar; Unter Charlotte Bronte; Interviews; Deleted Scenes; weniger
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