Schwarz/weiß!
Nach der aufwühlenden Wirkung der "Holocaust"-Serie ist dieser Film der erste größere Versuch, die Judenverfolgung der Jahre 1933-1945 dokumentarisch darzustellen. Diese Hinwendung zum Dokument, die bewußte Dramaturgie des authentischen Materials, kann nicht an der Erfahrung von "Holocaust" vorbeigehen, sie unternimmt es aber, die Betroffenheit von Fiktion wieder zu einer Erschütterung durch Realität werden zu lassen. Intensiver als sonst waren die … mehrRecherchen nach den Anfängen, denen nicht gewehrt wurde; dringender die Frage nach dem eigentlichen Zeitpunkt unseres Versagens, und ausführlich waren die Jahre zwischen 1933 und 1945 zu behandeln, als der Terror sich erst schleichend breitmachte, durch Gesetze, Verordnungen, Verbote, Verhöhnungen. Daß sich die Entrechtung der Juden nicht in einem abstrakten Staat vollzog, daß sie mitten unter uns geschah, in unserer Nachbarschaft, ist eine Einsicht, die allzu oft noch fehlt. Die immer böser werdende Ächtung begann ja nicht im November 1938, nicht in den KZ's, sie begann bei den ganzen täglichen Berührungspunkten unseres Lebens.
Wir waren Zeugen, wenn wir nicht Täter waren. weniger