Der Anschlag: Es ist sicher keine leichte Aufgabe, Harrison Fords Platz als jedermanns Liebling einzunehmen. Umso bemerkenswerter ist es, dass Ben Affleck frischen Wind in Paramounts jüngste Tom-Clancy-Verfilmung bringt. Als CIA-Agent Jack Ryan, in der Rolle also, die durch Ford weltweit Berühmtheit erlangt hat, entwirrt Affleck ein Komplott ungeahnten Ausmaßes. Während sich die Amerikaner und die Russen ins Abseits manövrieren, verwandelt eine neofaschistische … mehrGruppierung große Teile Baltimores in eine nukleare Wüste und bringt die Welt an den Rand eines terroristischen Albtraums.
Affleck verbindet in seiner Rolle messerscharfe Analytik mit dem unvoreingenommenen Blick des Neulings, während sein erfahrener Kollege (Morgan Freeman), ein alter Haudegen, die Schalter hinter den Kulissen umlegt. Das Resultat ist eine der besten Tom-Clancy-Verfilmungen bislang, von Phil Alden Robinson (dessen amüsanter Thriller Sneakers völlig unterbewertet wurde) geschickt inszeniert, aufgewertet durch eine hochkarätige Besetzung, auch und gerade in den Nebenrollen. Dazu kommt die ausgezeichnete Adaption durch Paul Attanasio (Donnie Brasco) und seinen Koautor Daniel Pyne, die sich durch reichlich Humor, Menschlichkeit und Spannung auszeichnet. Selbst der für gewöhnlich eher zurückhaltende Clancy hätte seinen Spaß an diesem Film. --Jeff Shannon
Die Stunde der Patrioten: In drei Filmen verkörperte er Han Solo, in weiteren drei Indiana Jones. Warum sollte Harrison Ford also nicht die Rolle einer neuen Fortsetzungsfigur übernehmen -- und zwar die des CIA-Experten Jack Ryan aus Tom Clancys Romanen? In diesem Film, bei dem Phillip Noyce (The Saint. Mann ohne Namen) Regie führte, übernahm Ford die Rolle, nachdem Alec Baldwin es vorzog, eine Broadwayrolle zu übernehmen. Diesmal befinden sich Ryan und seine Familie auf Urlaub in England, als Ryan einem Mitglied der königlichen Familie bei einem Anschlag irischer Terroristen das Leben rettet. Ehe er sich's versieht, ist der Ryan-Clan das Ziel derselben Terroristen geworden, die sein Haus in Maryland überfallen. Der Film kommt nicht umhin, Clancys schwerfälligen Stil zum Teil zu übernehmen, wie auch seine technisch unbedarfte Faszination für Spionagesatelliten und dergleichen. Aber keiner spielt den rechtschaffenen Helden besser als Ford -- und Sean Bean (James Bond 007. Goldeneye) liefert einen angemessen hinterhältigen Bösewicht. --Marshall Fine
Das Kartell: Die dritte Kino-Auswertung eines Tom-Clancy-Romans über den CIA-Analytiker Jack Ryan (zum zweiten Mal dargestellt von Harrison Ford) ist um einiges komplexer als sein Vorgänger Die Stunde der Patrioten. Dieses Mal wird Jack Ryan ins Weiße Haus gebeten, wo er damit beauftragt wird, eine Operation zu leiten, mit der ein kolumbianisches Drogenkartell ausgeschaltet werden soll.
Das Drehbuch von Clancy und John Milius (Conan, der Barbar) entwickelt die an sich analytische Story zu einer echten Abenteuergeschichte, wenn Ryan selbst nach Kolumbien gehen muss, um seinen Auftrag vor Ort auszuführen. Der Film beinhaltet einige hervorragende Sets und Szenen. Hervorzuheben ist der Anschlag aus dem Hinterhalt auf eine amerikanische Wagenkolonne in den Straßen Bogotas, den nur Ryan überlebt.
Darüber hinaus sind die Rollen hervorragend besetzt. Neben Ford sind Willem Dafoe als Anführer einer Soldateneinheit, Henry Czerny als Ryans Feind in den Reihen des CIAs, Joaquim de Almeida als strategisch denkender Bösewicht und James Earl Jones als Ryans Mentor zu sehen. --Tom Keogh
Jagd auf roter Oktober: Bevor Harrison Ford die Rolle des Helden Jack Ryan aus Tom Clancys Bestseller Die Stunde der Patrioten übernahm, versuchte sich Alec Baldwin in diesem Film von John McTiernan an dem Charakter und landete einen Volltreffer. Baldwin spielt Ryan in mancherlei Hinsicht interessanter und nuancierter, wenn er auch nicht auf Anhieb so sympathisch erscheint wie Ford. Es kann zu einer interessanten Diskussion nach dem Film führen, wenn man die schauspielerischen Leistungen der beiden Akteure miteinander vergleicht. Abgesehen davon stellt Jagd auf Roter Oktober ein einmalig spannendes Abenteuer mit einem fantastischen Co-Star dar: Sean Connery als Kapitän eines russischen Atom-U-Boots, der darin zu den Westmächten überzulaufen versucht. Während er sich den USA nähert, muss Ryan herausfinden, was seine wahren Motive dafür sind. McTiernan (Predator, Stirb Langsam) schuf einen tollen Film mit wirklich atemberaubenden Actionsequenzen. --Tom Keogh weniger