Ally McBeal trifft den Horrorfilm. So könnte der Untertitel dieses spannenden Horrorfilmes lauten, denn geschrieben hat ihn David E. Kelley, der Erfinder eben jener Ausnahmeserie, die Hauptrolle spielt Bridget Fonda, die ursprünglich die Titelrolle in Kelleys Erfolgsserie spielen sollte. So begeistern in Lake Placid vor allem die Hauptfiguren und die Dialoge, die sich jenseits üblicher Horrorfilm-Muster bewegen und spritzig, frech und ironisch daherkommen und den Film … mehrdamit auch für solche Zuschauer zum Vergnügen macht, die Horror- und Monsterfilmen sonst eher misstrauisch gegenüberstehen.
Die Geschichte selbst ist relativ simpel erzählt: In einem abgelegenen See in Maine treibt ein riesiges Krokodil sein Unwesen. Offenbar schon seit Jahren lebt es dort und niemand hat es bemerkt -- bis ein Mitarbeiter der Forstbehörde bei einem Tauchgang vor den Augen des entsetzten County-Sheriffs (großartig naiv: Brendan Gleeson) getötet wird. Dies ruft nun die schnippische Museumsmitarbeiterin Kelly Scott (Bridget Fonda), den charmanten Aufseher Jack Wells (Bill Pullman) und den großspurigen Krokodil-Forscher Hector Cyr (genial: Oliver Platt) auf den Plan. Zusammen versuchen die vier nun, das Reptil zu fangen.
Der von Horrorfilm-Veteran Steve Miner (House) inszenierte Spielfilm macht, wie bereits eingangs erwähnt, vor allem aufgrund seiner brillanten Dialoge Spaß. Das heißt nun allerdings nicht, dass die Schockmomente den Zuschauer unberührt ließen. Miner erschafft vielmehr dadurch Atmosphäre, dass er der Geschichte Plausibilität verleiht. Das Krokodil ist beispielsweise keine Mutation oder ein prähistorisches Monster. Es ist vielmehr ein Tier, dass aus seiner gewohnten Umgebung in die Fremde gelangt ist und seinen natürlichen Instinkten folgt. Zwar bleibt die Frage offen, warum es etwas größer ist als seine Artgenossen in ihrer natürlichen Umgebung, doch man soll nicht anfangen Erbsen zu zählen, oder? Das Endresultat ist und bleibt schließlich ein überdurchschnittlich guter, spannender, vor allem aber witziger Horrorfilm. Bleibt zu hoffen, dass Herr Kelley nicht zum letzten Mal seine TV-Serienwelten verlassen hat und noch viele Filme dieser Art schreiben und produzieren wird! weniger