Heinz Erhardt, der große humoristische Reimeschmied (Noch'n Gedicht), gibt in dem zeitgenössischen Film-Schwank Mein Mann, das Wirtschaftswunder den schlagfertigen Chauffeur eines cleveren Industriekapitäns, der auch im Familienleben Tricks und Kniffe anwendet. Fritz Tillmann und Heinz Erhardt spielen zwei ehemalige Kriegskameraden, die ein äußerst erfolgreiches Industrieunternehmen aufgebaut haben. In der Familie geht es allerdings unregelmäßiger zu: Tillmanns … mehrhalbwüchsige Tochter Julia (Conny Froboess, die auch das eine oder andere Liedchen zum Besten gibt), die für Filmstars schwärmt, hat ein flatterhaftes Wesen und fliegt von einer Schule nach der anderen. Um wieder Beständigkeit in seine Familie zu bringen, beschließt der Witwer, die Schauspielerin Ilona Farkas (Marika Rökk, die auch die eine oder andere tanzakrobatische Einlage gibt) zu heiraten. Deren ungarisches Temperament ist allerdings nicht ganz so leicht zu überzeugen, und so muss Ehrhard sein Talent spielen lassen. In Nebenrollen sind Wolfgang Völz und Friedrich Schoenfelder zu sehen, dessen Stimme auch reinen Anhängern des Hollywood-Films bekannt sein dürfte, da er Stars wie David Niven, James Mason oder Peter Cushing synchronisierte. Heinz Erhardt, der Spaßvogel der Wirtschaftswunderzeit, drehte in den 15 Jahren seit seiner ersten Hauptrolle in Der müde Theodor aus dem Jahr 1957 insgesamt 39 weitere Komödien, darunter auch Drillinge an Bord und Witwer mit 5 Töchtern. Das Drehbuch zu Mein Mann, das Wirtschaftswunder aus dem Jahr 1960 schrieb übrigens der auch vierzig Jahre später noch munter-bissige Kabarettist Dieter Hildebrandt (Scheibenwischer) -- natürlich im Geschmack der Zeit ohne große Ecken und Kanten, aber dennoch recht hintersinnig. Als Bonusmaterial gibt es eine sehr ausführliche und aufschlussreiche Biografie, die all jene überraschen mag, die Erhardt allein für den reimenden Spaßvogel gehalten haben. Viele Zitate lockern den Text humorvoll auf. --Alexander Röder weniger