Sex and the City basiert auf Candace Bushnells provokantem Bestseller und gehört zu den wegweisendsten Serien des US-Fernsehens, wovon mehrere Golden-Globe-Auszeichnungen eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Sarah Jessica Parker spielt Carrie Bradshaw, eine junge Frau, die sich selbst als "Sex-Expertin" bezeichnet und "Sex and the City" schreibt, eine Zeitungskolumne, die als Chronik des Sexualverhaltens der Menschen Manhattans im "Zeitalter der Nicht-Unschuld" gilt. Als … mehrVorbilder für die Personen, über die sie schreibt, dienen Charlotte (Kristin Davis), das nette Mädchen von nebenan, die scharfzüngige Miranda (Cynthia Nixon), das Party-Girl Samantha (Kim Cattrall) -- und nicht zuletzt sie selbst (inklusive ihres eigenen, turbulenten Liebeslebens). Während der ersten Staffel, die aus zwölf Episoden besteht, erlebt der Zuschauer Carrie zunächst als eine junge Frau, die den Spieß umdreht: Nicht mehr die Männer sind es, die die Frauen abschleppen, sie als Frau ist es, die sich der Männer bedient. Von der "heißen Junggesellin", die "Sex wie ein Mann" bevorzugt (schnell und kompromisslos), verwandelt sie sich jedoch, als sie den (aalglatten) Mr. Big (Chris North) kennen lernt, zu einer überzeugten Verfechterin der Monogamie. Währenddessen haben Miranda, Cynthia und Samantha ihre eigenen Dating-Nöte, und das alles auf einer Ebene, die im amerikanischen Fernsehen bislang unbekannt gewesen ist. Wenn man einer Serie wie Seinfeld in den USA vorgeworfen hat, sie würde zu freizügig über Sex berichten, dann müsste Sex and the City im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eigentlich längst auf dem Index für jugendgefährdende Schriften stehen, denn im Vergleich ist Seinfeld wahrlich ein Format fürs Kinderprogramm. Es gibt Stimmen, die der Serie eine gewisse Männerfeindlichkeit vorwerfen. Auch wird ihre oft rüde Sprache und ihr respektloser Humor kritisiert. Doch nach all den Jahren, in denen in Film und Fernsehen Männer das Privileg innehatten, sich als Aufreißer betätigen zu dürfen, werden wahrscheinlich gerade die Frauen diese Serie und ihr umgekehrtes Rollenverhalten genießen. Und schließlich gibt es auch Stimmen, die Sex and the City als eine Art Dokumentation und Zustandsbeschreibung des heutigen Manhattan und seiner Bewohner bezeichnen. Wie immer Ihre eigene Meinung ausfallen wird, eines dürfte klar sein: Am Ende wollen auch Sie mehr von dieser bahnbrechenden Serie sehen. --Donald Liebenson weniger