"Das Buch war aber besser!": So lautet die Beschwerde mancher Leser seit der Erfindung des Films. Frank Darabonts zweite Adaption eines Gefängnisdramas von Stephen King (Die Verurteilten war die erste) ist eine sehr eng am Buch gehaltene Verfilmung von Kings gleichnamigen Roman. (Der Roman besteht aus sechs Kurzgeschichten, die zuvor mit großem Erfolg in der New York Times abgedruckt wurden. King entwickelte die Geschichte immer weiter, ohne von Anfang an zu wissen, wie … mehrder Schluss aussehen würde.) Während der Weltwirtschaftskrise leitet Paul Edgecomb (Tom Hanks) im Cold-Mountain-Gefängnis den Zellenblock, in dem die zum Tode Verurteilten auf ihre Hinrichtung warten. In diese düstere und trostlose Welt kommt der Hüne John Coffey (Michael Clarke Duncan), der ganz langsam seine spezielle Begabung enthüllt. Diese Begabung wird die Männer, die in den Todeszellen arbeiten und sterben (sie werden durch den elektrischen Stuhl hingerichtet, eine meisterliche und ergreifende Darstellung), für immer verändern. Genau wie in Kings Roman lässt Darabont sich viel Zeit, dem Zuschauer die Welt Edgecombs zu zeigen, bevor er sich John Coffeys Geheimnis annimmt. Mit Darabonts hervorragender Fähigkeit, eine Geschichte zu erzählen, seinem Händchen für eine perfekte Besetzung und einer bedächtigen Filmlänge von 188 Minuten erweckt Green Mile fast jeden Charakter und fast jede Szene der Romanvorlage zum Leben. Darabont verbessert sogar die zwei Enden des Romans, indem er einen emotional befriedigenderen Schluss geschaffen hat. Die Länge des Films mag die Geduld mancher Zuschauer auf die Probe stellen, aber wer es im Gegensatz zu den Schnellschüssen der Unterhaltung vorzieht, eine Geschichte erzählt zu bekommen, der wird mit diesem wunderbaren Film belohnt. --Doug Thomas weniger
Wenn Stephen King ein neues Buch schreibt, steht Hollywood meist schon vor dem Veröffentlichungstermin mit dem Checkbuch in der Hand vor seiner Tür und holt sich die Filmrechte. Und zwischendurch bringen die Herrschaften aus Kalifornien auch mal eine Verfilmung so in die Kinos, wie sich der Zuschauer das vorstellt. Shining war so eine (obwohl der Autor später eine Version produzierte, die eher ... weiterlesen