Auch die dritte Staffel der us-amerikanischen Sitcom King of Queens hält das Niveau der ersten beiden Jahre. Die kluge und dabei erfrischend unprätentiöse Comedy-Serie dreht sich um das Leben des Arbeiterehepaars Doug und Carrie Heffernan (Kevin James und Leah Remini), um ihre Jobs, ihre Freunde und um das Zusammenleben mit Carries exzentrischem Vater Arthur (Jerry Stiller). Während sich dutzende von Sitcoms mit unwahrscheinlichen Beziehungen zwischen übergewichtigen … mehrMännern und ihren unvorstellbar erotischen Frauen beschäftigen, stimmt die Chemie zwischen James und Remini. Ihre Figuren sind sogar derart komplex und in sich stimmig gestaltet, dass man sich die beiden nicht nur in einer Sitcom vorstellen kann. Die Show verliert lediglich dann an Substanz, wenn man sich allzu bereitwillig auf Spielereien einlässt. In einer Folge etwa träumt Doug von sich selbst als Ralph Kramden aus der 50er Jahre Kultserie The Honeymooners mit Jackie Gleason und Art Carney. Was als liebenswerte Hommage gedacht war, wird zu einer steifen, humorlosen Angelegenheit. King of Queens bleibt immer dann am lebendigsten, wenn man möglichst nah an den banalen Alltagsproblemen der Figuren dranbleibt. Das Resultat ist in der Regel umwerfend. Doug kümmert sich etwa ausgerechnet dann um seine drohende Fettleibigkeit, wenn er herausfindet dass Carrie seine Klamotten in der Übergrößenboutique einkauft. Carrie ist aufgeregt als sie zum Arbeitsessen mit den weiblichen Anwälten in ihrer Firma eingeladen wird. Als man näserümpfend herausfindet, dass sie lediglich eine Sekretärin ist, fühlt sie sich verständlicherweise erniedrigt. All diese Situationen führen zu wunderbaren Momenten, die ihren Humor nicht zuletzt aus der Tatsache beziehen, dass die meisten Vergleichbares aus ihrem eigenen Leben kennen und sich mit den Unsicherheiten und Eitelkeiten der Figuren identifizieren können. Aus diesem Grundverständnis heraus kann es sich die Serie erlauben tiefer in die Erfahrungswelt seiner Helden einzusteigen, etwa wenn die Ehe von Dougs bestem Freund Deacon in die Brüche geht oder eine unerwünschte Schwangerschaft droht. Gerade weil sich James und Remini ihren Figuren gegenüber noch in den lächerlichsten Momenten loyal verhalten, können sie sich unserer emotionalen Anteilnahme sicher sein. Dazu kommt die Fähigkeit der Autoren immer im richtigen Moment eine treffende Punchline zu liefern. King of Queens kommt spielerisch leicht und luftig daher. Immer den richtigen Ton zu treffen ist jedoch alles andere als ein Kinderspiel. -- Bret Fetzer weniger
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