Winter 1944, der Zweite Weltkrieg schreibt sein letztes blutiges Kapitel. Zwolle, die Hauptstadt der niederländischen Provinz Overijssel, ist von Nazis besetzt. Der 14jährige Michiel (Martijn Lakemeier) brennt darauf, sich dem Widerstand gegen die feindlichen Besatzer anzuschließen. Als er den angeschossenen Royal Air Force-Piloten Jack (Jamie Campbell Bower) aufspürt, sieht er seine Chance gekommen. Doch die bittere Realität des Krieges stellt sich vollkommen anders … mehrdar als in den kühnsten Abenteuerfantasien des Jungen.
Winter in Wartime (Originaltitel: Oorlogswinter) ist ein niederländisches Kriegsdrama von 2008. Regisseur Martin Koolhoven setzt in dem nach dem gleichnamigen Roman von Jan Terlouw (veröffentlicht 1975) gedrehten Film auf überraschende Effekte und spannende Inszenierungen. So ist das 103 Minuten dauernde Drama komplett in blau-weißen Farbschattierungen gehalten, was die Intensität der spannenden Handlung und der atmosphärischen Schneelandschaften noch unterstreicht.
Michiel wird Zeuge eines Flugzeugabsturzes. In der Hoffnung, darin noch verwertbare Teile zu finden, durchsucht er mit seinem Freund Theo (Jesse van Driel) das Wrack der britischen Maschine. Beide bemerken nicht, dass einer der beiden Piloten überlebt hat und flüchten kann und dabei einen niederländischen Soldaten tötet. Die Jungen werden von deutschen Truppen überrascht. Während Theo entkommt, wird Michiel festgehalten und verhaftet. Sein Vater Johan (Raymond Thiry), Bürgermeister von Zwolle, setzt sich für die Freilassung ein. Mit Erfolg. Kurz darauf besucht Michiels Onkel Ben (Yorick van Wageningen) die Familie. Während Vater Johan noch wegen des Vorfalls mit seinen Sohn besorgt ist, den vermeintlichen Frieden im Ort bewahren und keinen Ärger haben will, betätigt sich Onkel Ben als Widerstandskämpfer. Das imponiert Michiel. Doch gleichzeitig ist er unsicher. Er weiß nicht mehr einzuschätzen, wem er noch vertrauen kann und wem nicht. Arbeitet sein eigener Vater mit den deutschen Besatzern zusammen? Oder ist sein widersprüchliches Verhalten nur Camouflage, geschicktes Schauspiel?
Das Drehbuch zu Winter in Wartime schrieben Paul Jan Nelissen, Mieke de Jong und Martin Koolhoven. Der Lohn dafür waren zahlreiche Auszeichungen. 2009 gab es eine Oscarnominierung als bester ausländischer Film. Eine weitere Nominierung folgte bei den Satellite Awards 2009 als bester anderssprachiger Film. 2009 gewann Winter in Wartime den Audience Award auf dem Sea International Film Festival. Ausgezeichnet wurde der Film weiterhin bei den Golden and Platin Film, Netherlands in der Gold- und Platinkategorie und beim Niederländischen Film Festival in den Kategorien Bester Film, Bester Schauspieler (Martijn Lakemeier), Bester Supporting Schauspieler (Raymond Thiry) und Bestes Produktionsdesign (Floris Vos). Bei den Rembrandt Awards räumte er in den Sparten Bester Film, Bester niederländischer Schauspieler (Martijn Lakemeier) und Beste niederländische Schauspielerin (Melody Klaver) ab. Absolut sehenswert.
Das Budget für Winter in Wartime betrug knapp vier Millionen Euro. Allein am Eröffnungswochenende spielte der Film nur in den Niederlanden und in Belgien 332.082 Euro ein. Bis zum April 2009 stieg er zum Kassenschlager auf und übersprang die 37 Millionen. Der inzwischen 17-jährige Hauptdarsteller Martijn Lakemeier ist seit dem großen Erfolg einer der gefragtesten Jungschauspieler der Niederlande. weniger
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