Die Wiedergeburt der Adventures ist da: Nachdem in den letzten Jahren nur wenige, eher mittelmäßige Point-and-Click-Adventures erschienen sind, bekommen Genre-Freunde mit Runaway einen echten Leckerbissen serviert! Brian Basco hat endlich die richtige Stelle gefunden, um seine Doktorarbeit schreiben zu können, doch auf dem Weg zur Universität läuft ihm in den Straßen New Yorks die schöne Gina vor das Auto. Erst nachdem er die bewusstlose Sängerin ins Krankenhaus … mehrgebracht hat, erzählt sie ihm kurz ihre Geschichte: Ginas Vater, seines Zeichens bei der NSA, hat ihr kurz vor seinem Tod ein merkwürdiges Kreuz anvertraut, das von unscheinbarem Wert sei. Die Mörder ihres Vaters sind nun hinter ihr her und für Brian beginnt das Abenteuer seines Lebens. Schon das comicartige, aufwändig gezeichnete und mit schicken Render-Sequenzen unterlegte Intro erinnert an die besten LucasArts Adventures. Doch während der Traditionshersteller bereits seit einiger Zeit auf 3-D-Adventures mit Echtzeitgrafik und Tastatur-Steuerung setzt, kommt Runaway als Abenteuerspiel alter Schule daher. Per Maus scheuchen Sie die Protagonisten durch zweidimensionale, handgezeichnete Comic-Hintergründe, um per Klick typische Aktionen wie "Sprechen", "Untersuchen" oder "Mitnehmen" auszuführen. Natürlich ist auch ein Inventar mit von der Partie, in dem beliebig viele Gegenstände aufbewahrt, untersucht und kombiniert werden können. Nervige Einschränkungen wie bei einigen neuzeitlichen Adventures gibt es zum Glück nicht. Alte Genre-Hasen wird zudem freuen, dass die durchweg logisch aufgebauten Rätsel trotz ihrer Linearität -- Gegenstände können nur in einer gewissen Reihenfolge aufgenommen werden -- richtig anspruchsvoll geworden sind. Neben der exzellenten Rätselkost kann aber vor allem das Flair überzeugen, das Runaway in nahezu jeder Szene versprüht. Die Grafik des Spiels ist bis ins Detail aufwändig gezeichnet und wirkt mit eingeschalteter Kantenglättung noch mal so schick. Lob gebührt auch dem deutschen Herausgeber digital tainment pool, der sich mit der Synchronisation des Spiels sehr viel Mühe gegeben hat: Professionelle Sprecher und einen fehlerfreien Text sieht man leider viel zu selten. Der hervorragende Humor bleibt so auch in der deutschen Version erhalten. Fazit: Runaway ist das beste Adventure seit Jahren. Die Rätsel sind anspruchsvoll, die Präsentation stimmig, die Handlung zugleich spannend und humorvoll -- Rätselfreunde sollten sich diesen Titel nicht entgehen lassen! --Patrick Streppel Pro:
- - Logische, anspruchsvolle Rätsel
- - Hübsch gezeichnete Grafiken
- - Klasse Synchronisation
- - Stimmige Story mit viel Humor
Kontra:
weniger