Anathema hatten ihre harten und ihre psychedelischen Phasen. Eine ihrer Homepages ist immer noch bei Blackmetal.com angemeldet, ihre Mucke ist hingegen auf dem mittlerweile sechsten Longplayer gänzlich zur Ruhe gekommen. A Fine Day To Exit ist eine Reise durch Sphären, die die Rockmusik streckenweise verlassen haben. Lediglich die Instrumentierung ist die gleiche geblieben, doch erzeugen Anathema heute schwebende Sounds, die ebenso leicht fließen wie der oftmals sehr … mehrzerbrechlich-zarte Gesang. Ein Großteil des Albums ist somit mehr bruchstückhaft strukturierte Emotion als auf den Punkt gebrachtes Songwriting. Doch Anathema können auch anders. So wie sie sich eher poppigen Strukturen öffnen, schreiben sie wunderbar im Ohr hängen bleibende Hits. Das gelingt zum Beispiel bei dem Opener "Pressure" ganz vorzüglich. Und die Briten merken genau, wenn sie sich zu sehr in Sounds verlieren, denen der Hörer ohne bewusstseinserweiternde Substanzen nicht mehr folgen kann und rocken mit "Panic" zwischendurch noch mal das Haus. Die Balance von A Fine Day To Exit geht somit in Ordnung. Bleibt nur zu hoffen, dass Anathema außerhalb der Rock-Szene genauso gefeiert werden wie mit ihren Spätneunziger-Alben in der toleranten Metal-Community. Es ist den Liverpoolern zu wünschen. --Jan Jaedike weniger
CD 1
01 - Pressure
02 - Release
03 - Looking Outside Inside
04 - Leave No Trace… mehr
05 - Underworld
06 - Barriers
07 - Panic
08 - A Fine Day To Exit
09 - Temporary Peace weniger