Ein glückloser, von Pete Seeger protegierter Folkie aus New Rochelle, New York, im stilistischen Niemandsland zwischen James Taylor und Bob Dylan, der innerhalb einer Stunde (so sagt die Legende) ein achteinhalb Minuten langes Stück Folk-Pop mit Singalong-Refrain schrieb, damit den Superhit des Jahres 1972 landete und relativ kurz danach wieder in der Obskurität verschwand -- das ist die Geschichte von Don McLean und "American Pie", einem der ungewöhnlichsten … mehrOne-hit-wonder aller Zeiten. Und dem womöglich reaktionärsten. Mit seiner außerordentlich klaren, geschulten Stimme besang McLean, den die amerikanische Presse gern als "Nixon's Dylan" bezeichnete, den Niedergang praktisch des gesamten Rock'n'Roll nach Buddy Holly. Um dessen Todestag herum, dem "day the music died", inszenierte er einen grotesk-faszinierenden Vorbeimarsch der prägenden Charaktere und Klischees jener Ära, die 1969 in der Woodstock-Euphorie und nur Wochen später im Albtraum von Altamont gipfelte. Der Rest auf dem Album ist letztlich Beiwerk, je nach Geschmack mal mehr, mal weniger ansprechend wie die Nachfolge-Single "Vincent" ("...Starry Starry Night..."), eine verkitschte Ballade über Van Gogh, die nur noch ein mäßiger Erfolg war. Aber der Titeltrack -- unsterblich, ein echter Klassiker, brillant trotz allem und musikalisch von einer mitreißenden Prägnanz, der man sich kaum entziehen kann. --Rolf Jäger weniger
CD 1
01 - American Pie
02 - Till Tomorrow
03 - Vincent
04 - Crossroads… mehr
05 - Winterwood
06 - Empty Chairs
07 - Everybody Loves Me, Baby
08 - Sister Fatima
09 - The Grave
10 - Babylon weniger