Gut, wir wissen, daß die Crowes sich wie die Stones anhören werden und das ist in keiner Weise eine Beleidigung. Es stellt sich nur die Frage, nach welcher Ära der Stones -- der des selbstbewussten Gewummers und der schmutzigen Grooves auf Exile on Main Street oder, seufz, der aus Licht und Schatten bestehenden aus Steel Wheels? Zum Glück tendieren ihre ersten Studiobemühungen seit zweieinhalb Jahren meist zu ersterer. Die Robinson Jungs haben es tatsächlich geschafft, … mehrsowohl ihren erdigen Southern Soul (mit funky Keyboards und pulsierenden Background Gesängen), als auch ihre härter tönende Seite (mit kreischenden Gitarren und dumpf-klopfender Percussion) weiterzuentwickeln -- und es bleibt immer noch genug Raum für gefällige Hooklines. Das heißt jedoch nicht, daß ihr Songwriting sich verbessert, oder daß sich ihre musikalische Sichtweise erheblich ausgedehnt hätte; Innovation hat sowieso noch nie zu ihren Stärken gehört. Im schlimmsten Falle stellt By Your Side immer noch eine grosse Weiterentwicklung gegenüber der oftmals einfallslosen Three Snakes and a Charm von 1996 dar; bestenfalls ist es der lebende Beweis dafür, daß die klassische Stones-Prahlerei -- angereichert durch die über die Jahre gewachsene Erfahrung der Crowes -- immer noch über einen beträchtlichen Schwung verfügt. Als die "Stones der 90er" zu gelten ist immer noch ein Kompliment (obgleich ein etwas abgeschwächtes), und zum jetzigen Zeitpunkt sind sie die besseren Stones. --Marc Greilsamer weniger