Dead Winter Dead ('95) macht dort weiter, wo Savatage '91 mit ihrer Rockoper Streets aufgehört haben. In 13 Tracks wird der Schrecken des Bosnien-Krieges in Töne und größtenteils düster-melancholische Lyrics gekleidet. Klar, dass solch ein ernsthaftes, nachdenkliches Konzept nicht gerade der ideale Nährboden für leichtverdauliche Mitsinghits ist, und so gerät dieses Album ein wenig wider Willen zum sperrigsten in der Geschichte der ebenso genialen wie vom Pech … mehrverfolgten Power Metal-Götter aus dem sonnigen Florida. Andererseits klingt Dead Winter Dead aber auch so gefühlsbetont, teilweise gar zu Tränen rührend wie keine andere Platte der Savatage-History. Die orchestralen Bombastparts sind noch fetter und brachialer als auf den vorangegangenen CDs ausgefallen, Bandkopf Jon "Mountain King" Oliva traut sich bei einigen Songs endlich wieder an die Leadvocals heran, und der für den geschassten Alex Skolnick in die Band gekommene Gitarrenvirtuose Al Pitrelli (Ex-Widowmaker) setzt mit seinen Blues-Licks ein wichtiges Gegengewicht zum Breitwand-Eposgepolter des Komponistengespanns Oliva/O'Neill. Zwischendurch lässt man's mit Anleihen bei Beethoven und Mozart sowie diversen leisen Piano-Passagen immer mal wieder extrem ruhig angehen, was dieser Scheibe eine selbst für Savatage-Verhältnisse ungewöhnliche emotionale Tiefe verleiht. --Michael Rensen weniger
1 - Overture
2 - Sarajevo
3 - This Is The Time (1990)
4 - I Am
5 - Starlight… mehr
6 - Doesn't Matter Anyway
7 - This Isn't What We Meant
8 - Mozart And Madness
9 - Memory (Dead Winter Dead Intro)
10 - Dead Winter Dead
11 - One Child
12 - Christmas Eve (Sarajevo 12/24)
13 - Not What You See weniger