So ganz das unerforschte Popmusik-Land ist Finnland ja nicht mehr, trotzdem erstaunlich bleibt die enorm hohe Anzahl außergewöhnlicher musikalischer Talente, gemessen an der niedrigen Bevölkerungsdichte des Landes. Jori Hulkkonen ist so ein überdurchschnittliches Talent. Geboren in Nordfinnland und aufgewachsen bei quietschiger finnischer Schlagermusik und Electronik der frühen 80er-Jahre, gilt er in den entsprechenden Zirkeln seit seinem Debütalbum Selkäsaari Tracks … mehrlängst als eine der führenden Kräfte im europäischen (Detroit-)House. Und tatsächlich: Different, wie schon sein 2000er-Beinahklassiker When No One Is Watching, We Are Invisible, ist einfach anders. Zum einen ist da die deutliche Lounge-Affinität, die sauber und in komplexen Anordungen dekonstruiert und, in den eigenen, warmen Techno-House eingearbeitet, rekonstruiert wird. Wohl gestimmt, leichtfüßig und entspannt lädt Hulkkonen zum Tanzen, wobei stets auch eine leicht melancholische Stimmung herrscht, ganz so, wie sie überall in den Zeiten zu finden ist, in denen diese Musik entsteht. Die Gast-Vokalisten Tiga, Jerry Valuri und Nick Triani fallen auf, wenn sie da sind, fehlen aber nicht, wenn sie es nicht sind: eine Tatsache, die durchaus für Sorgfalt in der Auswahl der Mittel stehen kann. Nichts Exorbitantes oder Exotisches also, sondern ganz und gar bewährte, stilunabhängige Musikertugenden stecken hinter dem Gelingen dieses Albums: Geschmack, Stil, Persönlichkeit. --Rolf Jäger weniger
1 - We are rising sun
2 - You're my excuse for being me
3 - Four seasons, four loves
4 - Strangefaith
5 - All I see is shadows… mehr
6 - Miniaturized
7 - Man from solaris
8 - Abstract living
9 - Latin taiga
10 - Keine Titelinformation weniger