Da werden die Fans der ersten Stunde aber staunen. Malias famoser Erstling Yellow Daffodils war recht eindeutig dem Jazzbereich zuzuordnen. Der Großteil des Materials setzte sich dort aus Latinjazz, tanzanimierendem Nu Jazz, mitternächtlichen Bar-Balladen und swingenden Klängen in der Nähe von Matt Bianco zusammen. Jetzt überrascht die im afrikanischen Malawi geborene und aufgewachsene Künstlerin mit einem Richtungswechsel. Auf dem grandiosen Nachfolgewerk Echoes Of … mehrDreams findet eine unerwartete Kurskorrektur hin zu bluesigen Sounds statt. Für Malia selbst ist diese Entwicklung nicht so dramatisch und eigentlich ganz logisch: "Ich liebe den Blues. Und das hat auch mit meiner Liebe zum Jazz zu tun. Schließlich ist der Blues immer dessen Fundament." Mit einer urigen Bluesharp macht die Tochter einer Afrikanerin und eines Engländers gleich im Eröffnungstitel "Little Darling" klar, wo es diesmal lang geht. Bei Tracks wie "After The Love", "Mary Mary" und "Maddy" warten die Gitarren mit erdverbundenen blue notes auf. "Unfolding" tönt mit seinem Boogie-Piano stark nach US-Südstaaten. Und R&B-Nummern wie "Echoes Of Dreams" und "Unfastened" würden auch einer Tina Turner gut zu Gesicht stehen. All das passt hervorragend zu Malias angerautem Stimmtimbre. Hat sich die Sängerin bei ihrem Debüt noch etwas zurückgehalten und ihre Emotionen oft kontrolliert, so geht sie diesmal voll aus sich heraus. Sie findet nun für jede Stimmung, jeden Songinhalt den entsprechenden Ausdruck und wirkt mit ihrem Bluesorgan ganz so, als hätte sie schon viel mehr durchgemacht, als ihre 27 Jahre vermuten lassen. Aus ihrem Gänsehautgesang zwischen Samt und Sandpapier spricht eine Reife und Lebenserfahrung, für die andere ein paar Jahrzehnte mehr brauchen. -- Harald Kepler weniger
CD 1
01 - Little Darling
02 - After The Love
03 - Echoes Of Dreams
04 - Mary Mary… mehr
05 - My Love
06 - Maddy
07 - Unfastened
08 - Unfolding
09 - Little Sparrow
10 - I Miss You
11 - Man In Your Eyes
12 - Little Bee weniger