Endlich gelingt Nick Cave mit Grinderman wieder ein knallharter Befreiungsschlag, und alle Moll-Töne, Schubidus und Schwülstigkeit liegen reichlich k.o. auf dem Boden. Es ist kein von langer Hand vorbereiteter Treffer, eher ein Lucky Punch , denn Grinderman entwickelten mehr zufällig. Das nach dem John-Lee-Hooker-Song Grinder Man benannte Projekt ist eine Art Abfallprodukt, das aus den Aufnahme der Sessions zu Abattoir Blues / The Lyre Of Orpheus entstand. … mehrDamals, 2004 ging der gebürtige Australier mit einer kleinen Fraktion (Drummer Jim Sclavunos, Bassist Martyn Casey und Violinisten Warren Ellis) seiner Bad Seeds in ein Studio in Paris, und dieses Quartett trat aus Promotion-Anlässen auch live auf. Und fand Gefallen daran. Cave, der Schauspieler, Buchautor, Soundtrack-Komponist und Sänger schiebt bei Grinderman das Piano in die Ecke, schnallte die Gitarre um und kehrt zu dem Sound zurück, mit dem er über die Boys Next Door, Birthday Party und den (frühen) Bad Seeds zum Fürsten des finsteren Indie-Rocks aufstieg. Ein Grinder Man ist so etwas wie ein Schleifer und Schinder und entsprechend klingt das von reichlich Blues, ein paar Vintage-Keyboards und natürlich den nicht zubändigen Gitarren geprägte Album auch über weite Strecken: bissig, grimmig, kompromisslos, aggressiv, roh. Kein Song ragt aus diesem vor Kraft sprühenden Werk so heraus wie No Pussy Blues , wo der 1957 geborene Cave in die Rolle eines von sexuellem Frust befallenen, alten Mannes schlüpft. Aber selbst wenn sich das Quartett wie in Electric Alice der Ballade nähert, zerstören störrische, enervierende Geräusche die Atmosphäre und auch in Go Tell The Women und Love Bomb hat Cave wenig Gutes zu erzählen... --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Get it on
02 - No pussy blues
03 - Electric Alice
04 - Grinderman… mehr
05 - Depth charge Ethel
06 - Go tell the women
07 - (I don't need you to) Set me free
08 - Honey bee (Let's fly to Mars)
09 - Man in the moon
10 - When my love comes down
11 - Love bomb weniger