Einen Mike Oldfield des Techno-Folks könnte man den Tüftler aus Edinburgh nennen. Denn seine skurrilen Klanglandschaften zwischen Dancefloor und Dudelsack zaubert der Schotte, der in einer Emigrantengemeinde Neufundlands aufwuchs und später Pipes und Violine lernte, am liebsten im Alleingang. Die aufkeimende Rave-Szene bewahrte ihn vor einer traditionellen Folk-Karriere. Spätestens seit seinem Klassiker Bothy Culture zählt Mr. Bennett zu den rührigsten unter jenen … mehrjungen Keltenköpfen, die die Wurzeln mit Elektronik verquicken. Wie auf den Vorgängern begeistert der unversiegbare Ideenreichtum auch auf Grit. Da treffen gälische Balladen-Samples auf majestätische Streichorchester und Big-Beat-Fundamente ("Blackbird"), muntere Dudelsack-Melodeien marschieren mit hartem Techno einher ("Chanter"). Kauzig wird es im "Nae Regrets Medley", wo sich ein betagter Sänger mit trällernden Frauenchor und symphonischem Bombast paart. Die Erhabenheit der schottischen Highlands hallt in "Why" wider, wo sich die Pipes in der Ferne tummeln, bevor dann eine Folklady anrührend alte Zeiten heraufbeschwört. Im "Ale House" und in "Rant" lässt Bennett es dann mit wummernden und farzendem Schagwerk-Programmen zu kratzender Geige nochmals richtig krachen, bevor das Opus mit etwas zu verstiegenen Rezitationen und arabisch anmutendem Gebläse ausklingt. Erstaunlich, welch bewundernswerten Optimismus und ungetrübte Kreativität das Album versprüht. --Stefan Franzen weniger

1 - Move
2 - Blackbird
3 - Chanter
4 - Nae Regrets Medley
5 - Liberation (New Version)… mehr
6 - Why
7 - Ale House
8 - Wedding
9 - Rant
10 - Story Teller weniger